Grappa: Was ist das?
Grappa Nonino, Grappa Nardini und all die anderen Grappas von alteingesessenen Brennereien sind eine Spezialität, die nur in Italien hergestellt wird. Man beschreibt diese Spirituosenart als Tresterbrand, und der Name erklärt sich von selbst: Trester ist der Fachbegriff für das, was nach der Pressung von Trauben für die Weingewinnung übrigbleibt. Die Pressrückstände der Weinproduktion werden vergoren und destilliert, wobei die Grappa-Herstellung auf eine jahrhundertelange Geschichte zurückblickt. Tresterbrände werden traditionell auch in den europäischen Nachbarländern wie Spanien hergestellt, aber der Grappa aus Italien sollte als Klasse für sich betrachtet werden. Bei den Pressrückständen, also beim Trester für die Destillation von Grappa, handelt es sich um Schalen und Fruchtfleisch der gepressten Weintrauben, teilweise auch um die Kerne und Stiele.
In der Regel verlässt sich die Grappa-Brennerei auf rote Rebsorten, da in den Rotweinsorten viele Aromen stecken. Es ist jedoch ohne Weiteres möglich, neben dem Grappa aus Rotwein noch Grappa aus Weißwein zu gewinnen. Üblich ist es bei der Herstellung von Grappa aus Italien und aus der italienischen Schweiz, sich auf das Weinbaugebiet zu konzentrieren, in dem die Destillerie ansässig ist. Manchmal produziert die Weinkellerei selbst den Tresterbrand, manchmal hingegen bezieht die Brennerei den Trester von einem anderen Weingut oder sogar mehreren Weingütern. Oft handelt es sich um einen Verschnitt, weil der Trester mehrerer Rebsorten verarbeitet wird. Ebenso steht es dem Hersteller frei, einen sortenreinen Grappa aus nur einer einzigen Rebsorte zu brennen und damit sortentypischen Genuss zu liefern. In dieser Hinsicht unterscheidet sich Grappa von Calvados, denn bei jenem Edelbrand kommen mehrere, verschiedene Apfelsorten - und definitiv keine Weintrauben - zum Tragen. Ein weiterer Unterschied ist die Farbe: Klassischer, nicht im Holzfass ausgebauter Grappa Poli oder Tresterbrand von anderen Herstellern ist klar und farblos. Grappa Riserva bzw. Grappa Barricata hingegen leuchtet golden bis bräunlich, weil er in Holzfässern lagern durfte. Jene Lagerung ist bei Calvados ein Muss, wohingegen Grappas lediglich auf Wunsch veredelt werden. Getrunken wird Grappa im Grappaglas (tulpenförmig) oder im Cognac-Schwenker.
Wie wird Grappa hergestellt?
Die Grundlage für die Herstellung von Grappa ist der sogenannte Trester. Darunter versteht man die Rückstände der Pressung von Weintrauben, die für die Produktion von Rotwein und Weißwein unerlässlich ist. Nach der Pressung werden die Pressrückstände wie das Fruchtfleisch und die Beerenschalen der Trauben entweder von der Weinkellerei selbst destilliert oder von dem Weingut an eine Destillerie geliefert. Die frische Verarbeitung ist vorteilhaft, da man so die im Trester enthaltenen Aromen einfangen kann. Zunächst einmal steht - wie bei fast allen Spirituosen - eine Gärung an. Sie liefert den Alkohol mit einem noch ganz niedrigen Alkoholgehalt. Sowohl Rotwein-Trester als auch Weißwein-Trester lässt sich nutzen. Grappa aus Rotwein wird jedoch leicht anders produziert als Grappa aus Weißwein. Die Weißweintrauben enthalten nämlich noch recht viel Zucker, sodass man im Gegensatz zu den Rotweintrauben den vergorenen Trester mit Most versetzt und anschließend erneut fermentiert.
Wie wird Grappa gemacht?
Nach der Gärung geht es an die Destillation von Grappa. Das Endergebnis ist eine farblose Spirituose, die mit einer Trinkstärke von mindestens 37,5 % vol. in die Flasche gefüllt wird. Ist dies der Fall, handelt es sich um weißen Grappa voller jugendlichem Temperament und fruchtbetontem Geschmack. Es gibt jedoch Ausnahmen. Warum ist Grappa braun, zumindest in manchen Fällen, oder eher golden bis bernsteinfarben? Edler Grappa Riserva geht einen Schritt weiter als reguläre Tresterbrände und wird auch als Grappa Barricata bezeichnet. Was bedeutet Grappa Riserva? Riserva lässt sich mit dem international gebrauchten Begriff Reserve vergleichen, und Barricata wird vom Begriff Barrique abgeleitet, unter dem man ein französisches Holzfass mit relativ geringem Fassungsvermögen versteht. Das bedeutet also, dass Grappa Riserva ein gelagerter Tresterbrand ist. Das Besondere am Grappa Barricata ist, dass er nicht immer aus dem Eichenfass stammt. Ein Kastanienfass oder ein Kirschbaumfass mag ebenso zum Einsatz kommen, um Grappa reifen zu lassen. Je nach Fasstyp entsteht ein leicht anders geprägter Genuss. Grappa aus dem Eichenfass ist vergleichsweise etwas herber und eleganter sowie expressiver. Grappa aus dem Kirschfass wirkt ein wenig süßer, wohingegen Grappa aus dem Kastanienfass eine dunklere, braunere Farbe hervorruft.
Wie schmeckt Grappa?
Je länger ein Tresterbrand reifen durfte, desto faszinierender gestaltet sich das Trinkerlebnis. Die dominierenden Fruchtnoten werden durch diverse Nuancen ergänzt. Handelt es sich übrigens um einen reinsortigen Grappa Monovitigno aus dem Trester einer Rebsorte statt um einen Verschnitt mehrerer Trester, dann darfst Du sortentypische Aromen erwarten. Beispiele hierfür sind u. a. Grappa Amarone oder Grappa di Prosecco aus typisch italienischen Rebsorten.
Grappa: Wie trinkt man ihn?
Grappa wie trinken? Darüber entscheidet der Charakter der Spirituose. Kaufst Du bei uns im Spirituosen-Online-Shop einen klaren Grappa, empfehlen wir ein tulpenförmiges Grappaglas und eine kühle Trinktemperatur von 10 C. Bestellst Du beim Rum&Co Spirituosenversand stattdessen einen gereiften Grappa Riserva einer renommierten Brennerei aus einem der vielen Weinbaugebiete Italiens, dann eignen sich ein Cognac-Schwenker und eine Trinktemperatur von 16 bis 18 C. Wann wird Grappa getrunken? Grappa Nonino, Grappa Poli und Grappa Nardini sowie weitere Grappas in Grappagläsern kann man wunderbar zu italienischen Speisen oder als Digestif nach dem Essen trinken. Ebenso eignen sie sich als Aperitif vor der Mahlzeit, gern in der Form von Longdrinks und Cocktails wie Grappa Sour. Die Italiener selbst schwören auf den Caffè Corretto, bei dem Grappa mit Kaffee gemischt wird.