Gerste

10 Dinge, die Du über Single Malt wissen solltest

Die Spirituosenwelt wäre einfach nicht dieselbe ohne bestimmte Fachbegriffe. Beim Whisky fällt z. B. oft der Begriff Single Malt. Mit dem ewigen Single-Dasein hat das so gar nichts zu tun. Aber was verbirgt sich hinter der Bezeichnung, die viele von uns übersehen oder bei Scotch als Selbstverständlichkeit ansehen? Hier gibt es 10 Fakten zum Single Malt Whisky.

1. Die meisten von uns assoziieren Single Malt mit Whisky aus Schottland, denn dieses Land steht klar an der Spitze. Umso faszinierender ist es, dass eigentlich nur rund 10 % der schottischen Whiskyproduktion auf Single Malt entfallen. Aber diese zehn Prozent reichen aus, um den Weltmarkt zu dominieren.

2. Der Begriff Single Malt Whisky wurde gewählt, weil es sich hierbei stets um eine Spirituose aus der Maische nur einer Getreidesorte handelt. Zudem stammt das Produkt von einer Brennerei an einem Standort. Das muss jedoch nicht bedeuten, dass es sich um einen Single Cask Whisky handelt. Damit betitelt man Einzelfassabfüllungen, die noch rarer sind als Single Malt Whiskys. Bevor sich der Fachbegriff Single Malt etablierte, nannte man die Destillate Straight Malt oder Pure Malt.

3. Im Gegensatz zu Blended Whisky umfasst Single Malt lediglich Destillate aus gemälztem Getreide. Blends hingegen beinhalten sowohl Malt Whisky als auch Grain Whisky. Das Getreide für Single Malt ist Gerste.

4. Schottischer Whisky ist die erste Anlaufstelle, wenn man Single Malt kaufen will. Aber auch deutscher Whisky wird gern als solcher destilliert. Bei den Amerikanern ist dieser Stil hingegen nicht üblich. Irischer Whiskey wird in der Regel als Blend konzipiert, aber es gibt dann doch den einen oder anderen Single Malt Whisky aus Irland, traditionell im pot still gebrannt.

Single Malt Whisky

5. Erfunden wurden Single Malts in Schottland, und lang waren sie ein gut gehütetes Geheimnis. Erst 1963 exportierte zum ersten Mal eine Brennerei diesen Scotch-Stil ins Ausland. Dieser Pionier war die Glenfiddich Distillery, die nach wie vor zu den Topsellern beim Single Malt Scotch zählt. Glenfiddich Whisky war auch der erste Single Malt, der im Duty-Free-Bereich internationaler Flughäfen angeboten wurde und somit seinen Siegeszug rund um die Welt antrat.

6. Single Malt richtet sich eher an Kenner als an Einsteiger. Er besitzt oft einen individuellen Charakter und mehr Nuancen, wobei es auch immer auf das jeweilige Produkt ankommt. Es gibt sowohl anspruchsvolle, pur zu genießende Single Malts als auch unkomplizierte Whiskys auf dem Einstiegslevel oder Single Malt zum Mixen von Drinks.

Mälzen

7. Es lässt sich immer öfter beobachten, dass Single Malt in mehreren Fassarten reift. So kommen neben den klassischen Bourbonfässer und/oder Sherryfässer noch zahlreiche weitere Fasstypen infrage, darunter Portweinfässer, Cognacfässer, Madeirafässer, Weinfässer, Rumfässer, Calvadosfässer und Whiskeyfässer. Eben jene Fässer sowie die anderen Details der Lagerung wie die Fassgröße, die Holzart, die Dauer und das Klima am Standort wirken sich auf das Aroma und den Geschmack von Single Malt Whisky aus. Es gibt kaum Einschränkungen dabei, welches Fass für die Reifelagerung verwendet wird - vorausgesetzt, es wurde aus Eiche gefertigt. In der Regel muss ein Single Malt mindestens drei Jahre in einem solchen Eichenfass ruhen, bevor er auf den Markt kommt.

8. Bis zu 100 Destillerien in Schottland produzieren aktuell Single Malt. Zu den Topsellern gehören u. a. Glenfarclas, Bruichladdich, Glenkinchie, Macallan, Lagavulin, Laphroaig, Talisker, Highland Park, Dalmore und Ardbeg. Soll es lieber Single Malt aus Deutschland sein? Wie wäre es dann mit Marken wie Slyrs, St. Kilian, Simons oder DeCavo?

9. Single Malt Whisky kommt oft mit einem sogenannten Age Statement in den Handel. Das lässt sich mit Altersangabe übersetzen und wird hierzulande beispielsweise als 12 Jahre geschrieben, im Englischen als 12 YO oder 12 Years Old. Gemeint ist damit, wie viele Jahre die Spirituose (mindestens) in Eichenfässern lagerte. Heutzutage stellen viele Destillerien auf NAS (No Age Statement) Whisky um, bei dem kein Alter angegeben wird. Sie bevorzugen oft einen Produkttitel, der auf den Charakter des Single Malts schließen lässt. Eine Ausnahme ist Vintage Whisky mit einer Jahreszahl im Namen. Sie gibt an, in welchem Jahrgang das geerntete Getreide zu einer Maische vergoren und destilliert sowie in die Holzfässer für die Lagerung gefüllt wurde.

10. Es gibt verschiedene Arten, wie man Single Malt Whisky richtig trinkt. Manche bevorzugen es, den Scotch mit ein wenig destilliertem Wasser in Raumtemperatur zu verdünnen und ihm damit mehr Facetten zu entlocken. Andere trinken Single Malt pur oder auf Eis. Wieder andere verwenden ihn in Cocktails und Longdrinks.

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