Wissenswert:

5 Arten von Gin

Gin ist nicht gleich Gin. Es gibt unglaublich viele Varianten und über 100 mögliche Zutaten für die Geschmacksgebung. Hier erfährst du das Wichtigste zu den verschiedenen Arten von Gin.

London Gin: das traditionelle Vorbild

Entgegen der allgemeinen Annahme wird der London Gin nicht zwangsläufig in der englischen Hauptstadt hergestellt. Es handelt sich nämlich nicht um eine geschützte Herkunftsbezeichnung (wie z. B. beim Cognac), sondern um eine Produktkategorie. Der London Dry Gin unterliegt mehr Vorschriften als die übrigen Kategorien und übernimmt seit Langem eine Vorbildfunktion. Ein Markenzeichen von London Gin ist, dass alle Botanicals gemeinsam in einem Rutsch destilliert werden müssen. Außerdem muss der Hersteller auf jegliche Zusatzstoffe verzichten. Lediglich Wasser ist erlaubt, wobei die Basis für die Destillation ein neutraler Alkohol landwirtschaftlichen Ursprungs ist. Vom Geschmack her gibt sich London Gin trocken mit einer feinen Würze. Wacholder spielt die Hauptrolle.

3 London Dry Gins, die Du kennen solltest: Tanqueray Gin, Beefeater Gin und Brokers Premium Gin!

Dry Gin: der Klassiker

Eng mit dem London Gin verwandt ist der Dry Gin an sich. Diese Kategorie umfasst die meisten Spirituosen mit deutlichen Wacholdernoten und trockener Würze. Wichtig ist, dass die Zugabe von Zucker verboten ist. Eine zweifache Destillation ist als Minimum vorgeschrieben, aber beim Dry Gin dürfen die verschiedenen Botanicals voneinander getrennt destilliert werden. Theoretisch ist es erlaubt, Farbstoffe und andere Zusatzstoffe zu verwenden. Speziell bei den Farben experimentieren durchaus einige Hersteller, um frischen Wind ins Geschehen zu bringen. Dry Gin eignet sich prima zum Mixen von Cocktails und Longdrinks und ist auf der ganzen Welt zu Hause. Speziell die Deutschen widmen sich ihm seit einigen Jahren mit Feuereifer. Wacholder spielt häufig gleichauf mit einem dominanten Botanical.

Western Dry Gin: das moderne Experiment

In den letzten Jahren hat sich auf dem Gin-Markt einiges geändert. Du wirst vielleicht bemerkt haben, dass immer mehr Destillerien mit besonderen Botanicals experimentieren. Es gab einen Schritt weg von den typischen Wacholderaromen und hin zu mehr Nuancen. Der Western Dry Gin – gern mit dem Zusatz New erwähnt – wurde geboren. Bei ihm spielen die Botanicals eine wichtige Rolle, wobei es sich zum Teil um sehr viele Zutaten und zum Teil um außergewöhnliche Zutaten für eine gewisse Exotik handelt. Wiedererkennungswert und nur dezente Wacholdernoten sind bei dieser Botanical-lastigen Kategorie gang und gäbe. Sie bietet dem Hersteller viel Spielraum, um seiner Kreativität freien Lauf zu lassen. Wenn Du Lust auf Abwechslung hast, wirst Du hier fündig. Blumiger, fruchtiger, würziger oder komplexer Gin ist in dieser Rubrik zu Hause – gern auch aus Ländern, die man so gar nicht mit dem Wacholderschnaps in Verbindung bringt. Der Wacholdereindruck schwindet und macht Platz für andere Botanicals.

3 beeindruckende Gründe, warum New Western Dry Gins immer beliebter werden: Brockmans Premium Gin, Gin Mare und Tonka Gin!

Old Tom Gin: die süße Alternative

Keine Lust auf Dry Gin mit seiner trockenen Aromatik? Dann ist Old Tom Gin die richtige Anlaufstelle. Dieser Gin-Stil war im 19. Jahrhundert beliebt und ist mit dem Tom Collins Drink verbunden. Charakteristisch für diesen lieblichen Wacholderschnaps ist, dass er leicht gesüßt wird und daher für manche Mixgetränke eine bessere Wahl ist als Dry Gin. Nur sehr wenige Destillerien widmen sich dieser Kategorie. Sie war so ziemlich in Vergessenheit geraten, wird heute aber wieder interessanter. Wichtig ist, dass man auf hohe Qualität achtet, damit der Old Tom Gin nicht zu süß oder künstlich wirkt. Wacholder verschwimmt in der Lieblichkeit.

Wie Du in 3 Schritten Old Tom Gin kennenlernst: Haymans Old Tom Gin, Tanqueray Old Tom Gin und Ampleforth Old Tom Gin!

Probiere die süßen Varianten des Gins :

Sloe Gin: der Gin-Likör

Ob dies eine wirkliche Kategorie ist oder nicht, daran scheiden sich nach wie vor die Geister. Genau genommen ist Sloe Gin nämlich ein Likör auf der Basis von Gin. Aber wir wollen hier keine Haare spalten, sondern Wissen vermitteln und zum Trinken animieren. Kennzeichnend für den Sloe Gin ist die Zugabe von Schlehenbeeren. Daher wird er im Deutschen als Schlehengin oder Schlehenfeuer bezeichnet. Wenn Du einen Sloe Gin trinkst, darfst Du dich auf fruchtige und süße Noten freuen, wohingegen der normale Gin-Charakter mit Wacholdernoten in den Hintergrund rückt. In den meisten Fällen weist der Schlehengin eine rote Farbe auf. Der ursprüngliche Wacholder wird von der Schlehe wundervoll getragen.

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