Anis oder Sternanis? Was ist der Unterschied?
Anis wird immer mehr vom ertragreicheren und damit auf Dauer rentableren Sternanis (Illicium verum) abgelöst. Er kommt aus China. Sternanis hat wegen der ähnlichen Zusammensetzung des ätherischen Öls einen mit Anis vergleichbaren Geschmack, sieht jedoch anders aus. Er ist aus botanischer Sicht nicht näher mit dem echten Anis verwandt. Vor allem beim Gin und bei Likören, bei denen Anis keine Hauptzutat darstellt, greifen Hersteller vermehrt auf Sternanis zurück. Sogar Anisschnaps basiert manchmal auf Sternanis. Fenchel weist ebenfalls ähnliche Geschmacksstoffe wie Anis auf.
Warum wird Anis milchig?
Was bewirkt Anis neben der Aromatisierung? Es lässt sich beobachten, dass Absinth, Anislikör und Anisschnaps beim Mischen mit Wasser eine trübe, milchige Konsistenz aufweist. Hast Du das auch schon einmal beobachtet und dich darüber gewundert? Für die Eintrübung sind die im Gewürz enthaltenen ätherischen Öle verantwortlich. Sie lösen den sogenannten Louche-Effekt aus, da sie sich in Wasser kaum oder gar nicht lösen. Es bilden sich Grenzflächen zwischen dem Wasser und den kleinen Öltröpfchen. An ihnen wird das Licht gestreut, und das ruft die milchig-weiße Trübung hervor.