Ihm verdanken wir den Rum aus der Karibik: Christoph Kolumbus

Die meisten von uns haben den Namen Christoph Kolumbus schon einmal gehört und wissen auch, dass es sich dabei um einen spanischen Entdecker handelt. Er besegelte die Weltmeere und entdeckte dabei u. a. auch den heutigen amerikanischen Kontinent. Die Inseln und das Festland wurden als Neue Welt bezeichnet, im Gegensatz zur Alten Welt in Europa. Und neu war dabei auch das Zuckerrohr, das wiederum den Anstoß zur Herstellung von Rum gab. Wir verdanken also Kolumbus den Rum, der heute aus der Spirituosenwelt nicht mehr wegzudenken ist.

Fünf Fakten zu Christoph Kolumbus

1

Bei Christoph Kolumbus handelt er sich eigentlich um die Verdeutschung des richtigen Namens. So hieß der legendäre Entdecker aus dem 15. Jahrhundert ursprünglich Cristoforo Colombo und stammte aus der Stadt Genua in Italien. Er befand sich jedoch im kastilischen Dienst in Spanien, und dort lautete sein Name Cristóbal Colón. Die Engländer wiederum nannten und nennen ihn Christopher Columbus. Ein Mann mit vielen Namen, und mit ebenso vielen Errungenschaften.

2

Christoph Kolumbus entdeckte am 12. Oktober 1492 Amerika. Seine Schiffe legten vor allem auf den Großen Antillen an. Diese Inselgruppe umfasst nun Länder wie Kuba, Jamaika, Dominikanische Republik, Haiti und Puerto Rico.

Christoph Kolumbus Portrait
3

Die vierte Entdeckungsreise in die Neue Welt führte dann auch zu einem Landgang, wobei Kolumbus im heutigen Honduras das Festland betrat und sich gar nicht dessen bewusst war, dass er einen neuen Kontinent erschlossen hatte. Er meinte, sich in China zu befinden. Im Grunde wollte Christoph Kolumbus nämlich gar in den Westen und neue Territorien erkunden. Vielmehr sollte seine Reise auf einem westlichen Seeweg ihn nach Ostasien führen, aber da kam er nie an.

4

Da Kolumbus im Auftrag der spanischen Krone agierte, ernannte er sich in den neu entdeckten und besetzten Gebieten kurzerhand zum Vizekönig. Was für ein Aufstieg für den Sohn eines italienischen Wollwebers…

5

Und auf jenen Aufstieg folgte ein tragischer Niedergang: Da seine Kolonisationspläne letztendlich scheiterten, wurde Christoph Kolumbus zu Beginn des 16. Jahrhunderts in Ketten nach Europa zurück gebracht. In einem spanischen Ort verstarb er einsam und verpönt, obwohl man ihm heute in vielerlei Weise Tribut zollt.

Christoph Kolumbus und der Rum: eine spannende Geschichte

Christoph Kolumbus Denkmal

Aber was ist denn nun die Verbindung zwischen Christoph Kolumbus und dem Rum? Das Ganze hat mit der Nutzpflanze Zuckerrohr zu tun, deren Wurzeln eigentlich im Osten von Asien lagen und die bei den Spaniern dank dem Handel mit den Arabern bekannt war. Die mit und nach Kolumbus eintreffenden Besatzer aus der Alten Welt erkannten die vorteilhaften Bedingungen vor Ort und führten auf Geheiß des Königs den Anbau von Zuckerrohr ein. Die erste Zuckerrohrpflanze soll angeblich Kolumbus selbst auf der Insel Hispaniola (Haiti und Dominikanische Republik) angepflanzt haben. Im Laufe der Zeit wurde groß in die Plantagenwirtschaft investiert und Zucker entwickelte sich zu einem der wichtigsten Exportgüter der Karibik.

Christoph Kolumbus ist jedoch nicht der Erfinder von Rum, er brachte nur den Stein ins Rollen. Auf die zündende Idee mit der Spirituose kamen die afrikanischen Sklaven, die für die knochenbrechende Arbeit auf den Plantagen in Massen in die Neue Welt geschippert wurden. Sie fanden Ende des 17. Jahrhunderts durch Zufall heraus, dass die bei der Zuckergewinnung übrig gebliebene Melasse (zuckerhaltige Masse) mit Wasser vergärt und dass dies wiederum zu Alkohol führt. Der Vorläufer von Rum war eine ungeschliffene, ungereifte Spirituose mit alkoholischem Biss und kaum Geschmack, ein "Teufelszeug" für die Sklaven und die Unterschicht.Als Wiege der Rumproduktion gilt die Karibikinsel Barbados.

Dieser Zuckerrohrschnaps wurde langsam bei den Piraten und Seefahrern beliebt. Das löste eine Kettenreaktion aus: Die Männer entdeckten, dass die Aufbewahrung der Spirituose in Holzfässern an Bord sich positiv auf den Brand aus Melasse auswirkte. Er verlor an Schärfe und bekam ein interessantes Aroma, je länger er in den Eichenfässern ruhte. Der so verfeinerte Rum fand seinen Weg in die Alte Welt, wobei u. a. die britische Marine so seine Vorzüge kennenlernte. Im 18. Jahrhundert feilte man weiter an der Spirituose, sowohl an der Destillation als auch an der Lagerung. Tägliche Rum-Rationen für die Soldaten der British Navy und der Export von Rum aus der Karibik kamen in den Gang. So eroberte karibischer Rum dank Kolumbus langsam, aber sicher den Rest der Welt. Parallel dazu etablierte man auf den französischen Antillen den Rhum Agricole aus Zuckerrohrsaft, den vorher schon Schwarzbrenner destilliert hatten.

Zeig diesen Beitrag deinen Freunden
Beitrag bewerten
1 Star2 Stars3 Stars4 Stars5 Stars 4 Bewertung(en)
Loading...