Dieser Zuckerrohrschnaps wurde langsam bei den Piraten und Seefahrern beliebt. Das löste eine Kettenreaktion aus: Die Männer entdeckten, dass die Aufbewahrung der Spirituose in Holzfässern an Bord sich positiv auf den Brand aus Melasse auswirkte. Er verlor an Schärfe und bekam ein interessantes Aroma, je länger er in den Eichenfässern ruhte. Der so verfeinerte Rum fand seinen Weg in die Alte Welt, wobei u. a. die britische Marine so seine Vorzüge kennenlernte. Im 18. Jahrhundert feilte man weiter an der Spirituose, sowohl an der Destillation als auch an der Lagerung. Tägliche Rum-Rationen für die Soldaten der British Navy und der Export von Rum aus der Karibik kamen in den Gang. So eroberte karibischer Rum dank Kolumbus langsam, aber sicher den Rest der Welt. Parallel dazu etablierte man auf den französischen Antillen den Rhum Agricole aus Zuckerrohrsaft, den vorher schon Schwarzbrenner destilliert hatten.