Der Weg zum reinen Genuss:

Die Herstelung von Vodka

Vodka ist nicht nur eine der bekanntesten und beliebtesten Spirituosen, sondern blickt auch auf eine jahrhundertelange Tradition zurück. Was im Osten von Europa, wahrscheinlich in Russland oder Polen, begann, das hat inzwischen seinen Siegeszug rund um den Globus angetreten. Die Herstellung von Vodka mag sich von Betrieb zu Betrieb ein wenig unterscheiden und zum Teil auch an die Gegebenheiten des Produktionsstandortes gekoppelt sein, aber dennoch gibt es zahlreiche Gemeinsamkeiten zu beobachten. Jedes noch so kleine Detail bei der Vodka Herstellung wirkt sich auf die Spirituose aus. Welche Schritte sorgen dafür, dass Vodka zu den ausgesprochen reinen und weichen Spirituosen gehört?

Der erste Schritt: die Rohstoffe zur Herstellung von Vodka

 

Vodka kann - im Gegensatz zu so manch einer anderen Spirituose wie beispielsweise Rum - aus einer Vielzahl von Rohstoffen hergestellt werden. Die häufigsten Grundzutaten sind Getreide wie Weizen, Roggen oder Gerste und Kartoffeln. Getreidevodka besitzt oft einen weichen und leichten Geschmack, während Kartoffelvodka in der Regel kräftiger und cremiger ist. Damit nicht genug, übt auch die genaue Getreidesorte einen Einfluss auf den Vodka aus Getreide aus. Beispielsweise ist Roggen für eine gewisse Würze bekannt. Getreide-Vodka aus Weizen und Roggen ist besonders beim Vodka aus Russland weit verbreitet, während Kartoffel-Vodka vor allem beim Vodka aus Polen auf eine lange Tradition zurückblickt. Der Hauptunterschied liegt nicht nur im Aroma, sondern auch in der Verarbeitung, da die Rohstoffe unterschiedliche Fermentations- und Destillationsprozesse erfordern.

Neben diesen klassischen Zutaten können auch ungewöhnlichere Rohstoffe wie Trauben, Zuckerrüben, Melasse (aus Zuckerrohr) oder Mais verwendet werden, was den Geschmack und die Charakteristik des Endprodukts beeinflusst. Ein faszinierendes Beispiel dafür ist der eine oder andere Vodka aus Frankreich wie beispielsweise von der Marke Ciroc, der aus Weintrauben destilliert wird.

Vodka Herstellung Moodbild - Ein Korb mit Kartoffeln

Der zweite Schritt: die Gärung

 

Die Herstellung von Vodka beginnt mit der Fermentation bzw. Gärung, einem biochemischen Prozess, bei dem die in den Rohstoffen enthaltenen Kohlenhydrate in Zucker aufgespalten werden. Zunächst werden die ausgewählten Rohstoffe gemahlen oder zerkleinert und mit Wasser vermischt, um eine Art Brei oder Maische zu bilden. In dieser Phase kommen Enzyme oder Hefe zum Einsatz, um die Stärke aus den Rohstoffen in fermentierbaren Zucker umzuwandeln. Die Hefe vergärt dann den Zucker und produziert Ethanol sowie Kohlendioxid. Dieser Prozess kann je nach Rohstoff und gewünschtem Ergebnis zwischen einigen Tagen bis zu einigen Wochen dauern. Am Ende der Gärung entsteht eine alkoholische Flüssigkeit, die meist zwischen 6 % und 8 % Alkohol enthält. Dieses Rohdestillat ist noch weit entfernt von der Reinheit, für die der Vodka so geschätzt wird.

Vodka Herstellung Moodbild - Bild einer Destillationsanlage

Der dritte Schritt: die Destillation

 

Nach der Fermentation erfolgt bei der Vodka Herstellung die Destillation, also der entscheidende Schritt, um den Alkoholgehalt zu erhöhen und gleichzeitig unerwünschte Stoffe zu entfernen. Der Fermentationssud wird in einem Destillierapparat erhitzt, bis der Alkohol verdampft und vom Rest der Flüssigkeit getrennt werden kann. Der Alkoholdampf wird aufgefangen und in flüssiger Form kondensiert. Da Alkohol einen niedrigeren Siedepunkt hat als Wasser, wird er während der Destillation von den nicht flüchtigen Bestandteilen getrennt.

Bei der Vodkaherstellung wird dieser Prozess oft mehrfach wiederholt, um ein möglichst reines Destillat zu erhalten. Je häufiger die Destillation durchgeführt wird, desto reiner und "sauberer" wird der Vodka. Einige Premium-Vodkas durchlaufen bis zu fünf oder sogar sieben Destillationsvorgänge. Diese wiederholte Destillation entfernt Verunreinigungen und unerwünschte Nebenprodukte wie Fuselöle und Methanol, die den Geschmack beeinträchtigen könnten. Eine weitere Vorgehensweise wäre beispielsweise die Fraktionierung, die beim Destillieren von Absolut Vodka aus Schweden zum Einsatz kommt.

Der vierte Schritt: die Filtration

 

Nach der Destillation wird der Vodka in der Regel gefiltert, um ihn weiter zu veredeln. Hier kommen verschiedene Filtermethoden und Materialien zum Einsatz, abhängig von der Philosophie des Herstellers und dem gewünschten Endprodukt. Aktivkohlefiltration ist eine der gängigsten Methoden, bei der das Destillat durch Aktivkohle gepresst wird, um verbleibende Verunreinigungen und unerwünschte Aromen zu entfernen. Einige Produzenten verwenden zusätzliche Schritte wie das Filtern durch Quarzsand oder sogar Edelmetalle wie Silber oder Platin, um den Vodka noch weicher und reiner zu machen. Die Filtrationsmethoden sind oft ein Markenzeichen eines Herstellers, und manche setzen bewusst auf minimal gefilterte Produkte, um den Charakter der Rohstoffe stärker hervorzuheben. So entstehen je nach Filtrationsgrad unterschiedliche Vodka Sorten: von besonders rein und mild bis hin zu robusteren und geschmacksintensiveren Varianten.

 

Der fünfte Schritt: Verdünnen und Abfüllen

 

Da Vodka nach der Destillation oft einen Alkoholgehalt von 90 % vol. oder mehr aufweist, wird er im letzten Schritt auf die gewünschte Trinkstärke verdünnt. Hierzu wird in der Regel Wasser von höchster Reinheit verwendet, was den Geschmack erheblich beeinflussen kann. Viele der renommiertesten Vodka Hersteller verwenden Quellwasser, Gletscherwasser oder artesisches Wasser aus tiefen unterirdischen Quellen, da dies besonders weich und frei von Mineralien oder Verunreinigungen ist. Nachdem der Vodka auf rund 40 % vol. herabgesetzt wurde, erfolgt die Abfüllung als klare, nicht in Holzfässern gelagerte Spirituose.

Vodka Herstellung Moodbild - Wasser wird in ein Glas eingeschenkt
Vodka Herstellung Moodbild - Shotgläser mit Limetten stehen neben Flasche

Der eventuelle sechste Schritt: das Aromatisieren

 

Es gibt beim Vodka kaufen nicht nur die klaren Klassiker mit einem relativ neutralen und trockenen Charakter zu entdecken. So hat sich der Flavoured Vodka herausgebildet. Als aromatisierter Vodka wird er mit den verschiedensten natürlichen Zutaten verfeinert. Früchte kommen ebenso zum Einsatz wie Kräuter und Gewürze, Nüsse oder ganz andere Substanzen. Bei der Herstellung von Vodka können die Destillerien der Kreativität freien Lauf lassen. Auch so manch ein traditioneller polnischer Vodka oder russischer Vodka wird von Haus aus mit diversen Zutaten angereichert, wobei eher die modernen Produkte aus dem Handel mit dem Zusatz Flavoured Vodka veröffentlicht werden. Alternativ gibt es Vodkalikör zu entdecken, der zusätzlich gesüßt wird und oft eine niedrigeren Alkoholgehalt besitzt. Zu den außergewöhnlichen Zutaten, die ihren Weg in die Vodka Herstellung finden können, gehört unter anderem das Bisongras bzw. Büffelgras wie beim Zubrowka Wodka Bison Grass oder beim Grasovka Bison Vodka. Interessanterweise wird Flavoured Vodka zum Teil auch gefärbt, entweder mit Farbstoffen oder mit natürlichen Zutaten wie Blüten oder Früchten.

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