Der Rum und die Seefahrt
Viele Markennamen und Produktdesigns legen es heutzutage nahe, dass der Rum einst eng mit der Seefahrt verbunden war. Das ist mehr als nur ein Marketing-Gag! Neben den Seeleuten, Seeräubern und Freibeutern der Karibik fanden auch Schmuggler und Sklavenhändler Gefallen an der Zuckerrohrspirituose. Die Entstehung des Rums mitsamt seiner Weiterentwicklung dank Destillation wurde zudem direkt von der Seefahrt und dem Exporthandel beeinflusst: Die Europäer füllten den Rum in Holzfässer, um ihn an Bord der Segelschiffe monatelang in die Heimat zu transportieren. Dabei stellte man fest, dass die Aufbewahrung im Holzfass sich positiv auf die Spirituose auswirkte. Geboren war die Idee zur Lagerung von Rum in Eichenfässern.
Da die Schiff sreisen ausgesprochen lang waren, absorbierte das Fass die unerwünschten Inhaltsstoffe, was die Flüssigkeit reiner machte. Außerdem wirkte sich der Holzkontakt auf die Farbe, das Aroma und den Geschmack aus. Damit wurde aus dem ursprünglich recht rauen und scharfen Rum mit eher neutralem Charakter ein angenehm zu trinkendes, aromatisches, alkoholisches Getränk, das sich in Europa langfristig durchsetzen konnte. Der spanische Stil, der britische Stil und der französische Stil bildeten sich mit jeweils leicht anderen Methoden heraus.
Auch der Rhum Agricole aus vergorenem Zuckerrohrsaft statt Melasse ist Teil der Entwicklung des Rums.
Parallel dazu wurde der Rum zum beliebten Getränk der britischen Royal Navy: Die Regierung begann 1731 damit, die Marinesoldaten auf hoher See mit täglichen Rum-Rationen zu versorgen. So entstanden der Navy Rum und der hochprozentige Navy Strength Rum. Auch Rum-Mischungen wie der Grog und Rum Verschnitt aus Flensburg in Deutschland (damals Dänemark) sind ein Teil dieser frühen Entstehungsgeschichte des Rums. Darüber hinaus war es schon in der Vergangenheit üblich, Rum zu aromatisieren, indem man ihm Früchte, Gewürze und andere Zutaten beimischte. Wir greifen dies mit Spiced Spirituosen auf Rum-Basis, Elixir und Rumlikör auf.