Die spannende Alternative zu Sherry und Port:Madeira

Die meisten von uns bringen die Portugiesen mit dem Portwein in Verbindung. Auch reguläre Weine und der landestypische Vinho Verde werden hergestellt. Und dann darf man auf keinen Fall den Madeira vergessen. Er ist auf der gleichnamigen portugiesischen Insel zu Hause und steckt voller Charisma. Diese zehn interessanten Fakten sollen dir den Likörwein näherbringen.

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Zu Hause ist der Madeira auf der namensgebenden Insel im Atlantik. Sie befindet sich im Grunde näher beim afrikanischen als beim europäischen Kontinent, gehört aber zu Portugal. Man nennt sich aufgrund des vorteilhaften Klimas und der wunderschönen Natur auch "Blumeninsel". Die wortwörtliche Übersetzung des Namens aus dem Portugiesischen ist eigentlich "Holzinsel". Bekannt gemacht hat die Insel der Wein.

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Seit dem 15. Jahrhundert baut man auf der Insel Madeira Wein an, doch so richtig in Gang gebracht wurde der Weinbau durch die Jesuitenpriester mit ihren ausgedehnten Ländereien und Weinbergen. Sie legten den Grundstein, und die Engländer gingen dann ab Mitte des 18. Jahrhunderts einen Schritt weiter. Einige britische Geschäftsleute erkannten das Potenzial von Madeirawein und wagten sich an den Export. So gesehen gibt es also eine Gemeinsamkeit zwischen Madeira und Portwein, der ebenfalls von englischen Betrieben in die weite Welt hinaus getragen wurde.

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Madeira wird als Starkwein, Likörwein oder aufgespriteter Wein bezeichnet. Das hängt damit zusammen, dass man dem jungen Grundwein zum Unterbrechen der Gärung des Mosts 96-prozentigem, reinem Alkohol hinzufügt. Danach geht es an eine ausgeklügelte Lagerung. Das Aufspriten liegt in der Vergangenheit begründet, denn um auf langen Seereisen den transportierten Wein haltbarer zu machen, vermischte man ihn mit Brandy.

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Einer der Hauptunterschiede zwischen Madeira, Sherry, Portwein und Pineau ist, dass beim Madeirawein mit Temperaturunterschieden gearbeitet wird. Die bei der Canteiro-Methode während der Lagerung in Holzfässern angewendete, hohe Temperatur soll eine karamellisierende Wirkung ausüben. Danach geht es an die Reifung bei stetig kühleren Temperaturen. Heute werden moderne Techniken mit erhitzten Betontanks oder die Estufagem-Methode bevorzugt.

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Madeira reift mindestens drei Jahre in Holzfässern. Aber auch fünf Jahre, zehn Jahre oder mehrere Jahrzehnte sind üblich. Der Ausbau im Eichenfass verleiht dem Likörwein seinen Charakter, wobei oft die Weine mehrerer Jahrgänge miteinander vermischt und umgefüllt werden. Manche Abfüllungen lagern nach dem Solera-Verfahren, das auch beim Sherry zum Tragen kommt und bei dem junge und ältere Fassinhalte miteinander vermischt werden. Bezeichnungen wie Vintage, Reserva oder Colheita verweisen auf die Dauer und Art der Lagerung sowie die anteilige Zusammensetzung der Weine aus einem Jahrgang oder nicht.

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Es gibt Madeira süß, halbsüß und trocken. Außerdem kannst Du dich zwischen mittelreich und reich unterscheiden. An gewissen Fachbegriffen hierfür führt kein Weg vorbei, wobei sie oft nach der Rebsorte benannt sind. Sercial beispielsweise liefert trockenen Madeirawein. Er wirkt meist säurebetont und reif. Malmsey ist die Grundlage für die süßeste Sorte. Aus Bual/Boal sowie aus Verdelho lässt sich halbtrockener, hocharomatischer oder lieblicher Madeira gewinnen. Rainwater Madeira besitzt einen leichten Körper und ein höheres Mindestalter.

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Bei der Produktion von Madeira finden zwei verschiedene Methoden Verwendung: die alkoholische Gärung und die Maischegärung. Der erstere Prozess liefert trockene und halbtrockene Likörweine, indem man den Most zum Gären bringt. Die Maischegärung hingegen liefert süße und liebliche Weine. Bei ihr darf der Most zusammen mit den Schalen gären.

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Madeira ist nicht gleich Madeira. Abhängend von der Rebsorte und den Details der Herstellung kann er unterschiedlich ausfallen. So oder so darfst Du mehr erwarten als eine weinige Fruchtnote. So ist z. B. häufig ein nussiger Beiklang zu bemerken. Aber auch Karamell und Vanille, Kakao oder Kaffee, Zitrusfrüchte oder Trockenobst sind Standard.

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Je nachdem, welche Sorte Du beim Madeira kaufen auswählst, kannst Du den Likörwein aus Portugal unterschiedlich trinken. Trockener Madeira macht als Aperitif eiskalt eine tolle Figur. Süßer Madeira ist nach dem Dinner ein Ersatz für die Nachspeise, und halbtrockener Madeira bietet sich zum Dessert an.

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Madeirawein mag zwar von den Engländern so richtig bekannt gemacht worden sein, aber er genoss (und genießt) vor allem bei den Amerikanern hohe Beliebtheit. So wurde angeblich auf die Unabhängigkeitserklärung mit einem Glas Madeirawein angestoßen.

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