Malz

Die spannende Welt der Whiskeys: verschiedene Whisky-Arten im Kurzporträt

Kaum eine Spirituose ist so bekannt und so beliebt wie der Whisky. Er wird nicht nur in fast allen Winkeln der Welt hergestellt, sondern er findet darüber hinaus auch seinen Weg in zahlreiche Cocktails und Longdrinks. Den Whiskey an sich gibt es aber nicht. Vielmehr hast Du die Chance, unglaublich viele verschiedene Whisky-Arten kennenzulernen. Lust auf eine Entdeckungsreise? Wir stellen dir hier einige gängige Whiskysorten vor.

Single Malt Whisky: der feine Klassiker

Unter dem Begriff Single Malt fasst man Whisky zusammen, der auf einer gemälzten Getreidesorte wie Gerstenmalz basiert. Hinzu kommt, dass Single Malt Whiskys von einer einzigen Destillerie stammen. Sie stellen keinen Verschnitt von mehreren Whiskysorten dar. Bekannt gemacht wurde der Single-Malt-Whisky von den vielen schottischen Brennereien, die diese Stilrichtung bevorzugen. Er wird aber auch in anderen Ländern hergestellt. So kann man sich z. B. für Single Malt Whisky aus Deutschland, aus Dänemark, aus Schweden oder sogar aus asiatischen Ländern wie Japan entscheiden. Wird ein Whisky mit dem Prädikat Single Malt vermarktet, dann ist das für viele auch ein Hinweis auf hohe Qualität und recht anspruchsvollen Genuss. Oft dürfen Single Malts Jahre oder Jahrzehnte lang lagern und verkörpern den Stil einer Brennerei oder einer Whiskyregion.

Blended Whisky: das handelsübliche Multitalent

Es gibt im Handel mindestens ebenso viele Blended Whiskys zu entdecken wie Single Malts. Hierbei handelt es sich stets um einen Verschnitt, also um eine Mischung aus miteinander vermählten Destillaten. Diese können unterschiedlich lang oder in verschiedenen Fassarten gereift worden sein. Außerdem müssen die Destillate nicht zwangsläufig von demselben Hersteller stammen. So manch ein Blended Whisky vereint beispielsweise die Produkte mehrere Brennereien innerhalb einer Region oder aus einem Land in sich. Blended Whiskey ist ausgesprochen gängig und wird gern zum Mixen von Drinks verwendet. Er sollte jedoch nicht als minderwertig abgetan werden. Sein Erfolgsgeheimnis liegt darin, dass man Grain Whisky aus nicht gemälztem Getreide mit Malt Whisky aus gemälztem Getreide vermengt. Dadurch, dass mehrere Komponenten verschnitten werden, lässt sich Charge um Charge immer fast derselbe Charakter mit bestimmten Charakterzügen erzielen. Es gibt Destillerien, die sich ausschließlich den Destillaten für Blends widmen, sowie Marken, die sich mit Blended Whisky einen exzellenten Ruf erarbeitet haben. Man denke nur einmal an Johnnie Walker.

Whisky

Blended Malt Whisky: die Ausnahme der Regel

Auch hier ist der Name Befehl. Zwar handelt es sich erneut um einen Blend und somit um einen Verschnitt, doch bei solchen Produkten sind keine Grain Whiskys mit von der Partie. Vielmehr sucht man Single Malt Whiskys aus und lässt sie zueinander finden. Blended Malt Whisky stammt fast ausschließlich aus Schottland. Er wird gern von unabhängigen Abfüllern veröffentlicht, um damit regionaltypischen Genuss anzubieten. So gibt es unter anderem Blended Malt Whisky, der sich der Insel Islay, der Speyside oder den Highlands verschreibt. Dies ist eine der selteneren Whisky-Arten, in der ein enormes Potenzial schlummert. Einst verwendete man stattdessen den Begriff Vatted Malt Whisky.

Blended Whisky im Shop einkaufen:

Cask Strength Whisky: der Hochprozentige

Normalerweise wird Whisky vor dem Abfüllen auf eine gewünschte Trinkstärke herabgesetzt, die bei rund 40 % vol. oder etwas mehr liegt. Es ist jedoch möglich, stattdessen Cask Strength Whisky anzubieten. Als kraftvoller Whiskey in natürlicher Fassstärke wird er nicht mit Wasser verdünnt, sodass er einen Alkoholgehalt von mehr als 50 oder sogar 60 Volumenprozent aufweisen kann. Je länger die Reifenlagerung dauert, desto mehr Alkohol verdunstet dabei und desto niedriger fällt die Fassstärke letztendlich aus.

Whisky

Newmake: die Vorstufe

Unter Newmake versteht man quasi der Vorläufer von Whisky. Der Begriff betitelt das alkoholische Destillat, das noch nicht für eine Lagerung in Eichenfässer gefüllt wurde. Da eben jene Reifung bis zu 75 % des Charakters von Spirituosen wie Whiskey ausmacht, sollte man den Newmake nicht unbedingt mit den regulären Whiskys derselben Brennerei vergleichen. Er besitzt jedoch dieselben Grundzüge und begeistert als intensive Whisky-Alternative mit jugendlichem Temperament. Insbesondere neu gegründete Destillerien, deren erste eigene Whiskys erst noch jahrelang lagern müssen, wecken gern mit Newmake das Interesse. Ein weiterer Begriffe für ist White Dog.

Scotch: der berühmte Top-Seller

Schon seit Jahrhunderten wird schottischer Whisky hergestellt. Der Fachbegriff hierfür ist Scotch, und auch nur wirklich in Schottland hergestellt der Whisky darf sich so nennen. Kennzeichnend für Whisky aus Schottland ist, dass sich das Land in mehrere Whiskyregionen mitsamt bestimmter Stilrichtungen unterteilt. Der Scotch Whisky selbst wiederum lässt sich in mehrere Whiskyarten zusammenfassen, beispielsweise in Single Malt Scotch Whisky und in Blended Scotch Whisky. Für viele ist Scotch der Inbegriff von Whisky schlechthin, wobei manche der Hersteller bereits seit mehr als 100 oder 200 Jahren aktiv sind.

Fässer

Irish Whiskey: auch eine Ikone

Die Erfolgsgeschichte von Irish Whiskey ist beinahe so lang und interessant wie die von Scotch. Es lassen sich interessante Unterschiede bei der Herstellung beobachten. So wird irischer Whiskey in der Regel dreimal destilliert und muss nicht zwangsläufig auf Gerstenmalz basieren. Außerdem ist es bei Whiskey aus Irland weniger üblich, dass das Getreide über einem Torffeuer getrocknet wird. Der so entstandene Peated Whisky mit rauchigen Charakter gilt eher als schottische Spezialität, wobei er hin und wieder im Ausland ausprobiert wird. Der irische Whiskey wird weniger von unabhängig agierenden Brennereien produziert als sein schottischer Konkurrent. Auch er hat sich einen Platz ganz vorn an der internationalen Spitze erklommen, nicht zuletzt dank kultiger Marken wie Jameson. Blended Whiskey dominiert, es ist aber auch Pot Still Single Malt Irish Whiskey erhältlich. Die Schreibweise mit "e" hat sich eingebürgert, wohingegen der schottische Whisky sich ohne "e" schreibt.

Bourbon Whiskey: typisch amerikanischer Genuss

Geht es um Whisky aus Amerika, dann führt am Bourbon Whisky aus den USA kein Weg vorbei. Er wird insbesondere im Bundesstaat Kentucky hergestellt, wobei es keine regionale Begrenzung gibt. Ein Markenzeichen dieser Whiskysorte ist die Vorgabe, dass sich die Maische für die Destillation sich zu mindestens 51 % aus Mais zusammensetzen muss. Andere Getreidesorten runden das Ganze ab. Eben jener Rohstoff verleiht dem Bourbon Whisky aus den Vereinigten Staaten sein charmantes, süßes und weiches Profil. Als klassischer amerikanischer Whiskey muss Bourbon in neuen Weißeichefässern reifen. Er besitzt meist ein im Vergleich zum Scotch junges Alter und eignet sich prima zum Trinken "on the rocks".

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