Was ist echter Rum?
Manchmal trifft man stattdessen auf den Begriff echter Übersee Rum. Das macht schon einmal eines klar: Die Bezeichnung beruft sich auf Rum, der in seiner traditionellen Heimat hergestellt wird. Gemeint ist damit die Karibik, die quasi die Wiege und Hochburg der Rumproduktion darstellt. Im Grunde liegen die Wurzeln von Rum in Barbados, doch echter Rum kann genauso gut aus Jamaika, Kuba oder einem anderen Land wie der Dominikanischen Republik stammen. Der Übersee-Rum wird aus Melasse gebrannt, die aus Zuckerrohr gewonnen wird und die man mittels der Zugabe von Hefe fermentieren lässt für eine alkoholische Gärung. Rhum Agricole stellt die Ausnahme dar. Er ist ein rarer echter Rum, der aus vergorenem Zuckerrohrsaft entsteht und größtenteils auf die französischen Ubersee-Departements wie Guadeloupe und Martinique beschränkt ist.
Bei der Produktion kann es kleine Unterschiede geben. So bevorzugen manche Brennereien die diskontinuierliche Destillation im pot still, während andere die effizientere, kontinuierliche Destillation im column still durchführen. So entstehen eher schwere oder leichte Destillate, wobei der echte Rum gern als Blend (Verschnitt) gewonnen wird. Weißer Rum wird dann auf die gewünschte Trinkstärke herabgesetzt. Echter Rum sollte mindestens 37,5 % vol. Alkoholgehalt aufweisen. Alles, was die Grenze nicht erreicht, ist eine (aromatisierte) Spirituose auf Rum-Basis wie Falernum, Elixir, Spiced oder Rumlikör. Brauner bzw. dunkler Rum zählt zu den Rumqualitäten, die vor dem Abfüllen mehrere Monate bis Jahre oder sogar Jahrzehnte in Eichenfässern reifen. Auch bei dieser Lagerung gibt es unterschiedliche Vorgehensweisen, beispielsweise verschiedene Fassarten. Als hochprozentige Alternative zu den Klassikern sticht u. a. Overproof Rum sowie Cask Strength Rum in Fassstärke hervor.