Einstieg in die Rumwelt

Ein Leitfaden

Teil 1: Was ist Rum?

Willkommen zu unserer neuen Serie „Einstieg in die Rumwelt“! Wenn du neu in der Welt des Rums bist und dich fragst, was diese Spirituose so besonders macht, bist du hier genau richtig. In den kommenden Teilen geben wir dir eine umfassende Einführung in die Rumwelt – von den verschiedenen Sorten über das Verkosten bis hin zu leckeren Cocktails. Heute starten wir mit den Basics und klären die Frage: Was ist Rum eigentlich?

Rum – Die karibische Seele in der Flasche

Rum ist eine Spirituose, die traditionell aus Zuckerrohr hergestellt wird. Er ist besonders in der Karibik und in Lateinamerika zu Hause, aber auch in anderen Teilen der Welt gibt es heute exzellente Rumhersteller. Doch was macht Rum so einzigartig? Die Antwort liegt in seiner Vielfalt! Kein Rum schmeckt wie der andere, denn er wird durch verschiedene Faktoren wie das Klima, die Fermentation, die Destillation und die Fassreifung geprägt.

Wie wird Rum hergestellt?

Um die Faszination des Rums zu verstehen, lohnt es sich, einen Blick auf die Herstellung zu werfen. Der Ausgangsstoff für Rum ist Zuckerrohr – um genauer zu sein, Melasse, ein dickflüssiger Zuckersirup. Melasse ist ein Abfallprodukt der Zuckerindustrie und entsteht bei der Herstellung von Zucker aus Zuckerrohr. Diese Melasse wird zunächst vergoren, sodass ein alkoholhaltiges „Zuckerrohrbier“ entsteht. Danach wird dieses Bier destilliert, um den Rohalkohol zu gewinnen. Der entstandene klare Rum wird dann je nach gewünschtem Endprodukt entweder direkt abgefüllt oder in Fässern gelagert.

Die Reifung ist ein zentraler Teil des Rumherstellungsprozesses, denn während der Lagerung im Fass nimmt der Rum Aromen aus dem Holz auf, die seinen Geschmack beeinflussen. Je länger der Rum reift, desto intensiver und komplexer werden die Aromen.

Einstieg in die Rumwelt Moodbild - Zuckerrohr liegt auf dem Boden
Einstieg in die Rumwelt Moodbild - Rum im Glas mit Eiswürfeln und Orangenzeste

Von leicht bis kräftig – Die verschiedenen Rumstile

Rum ist nicht gleich Rum. Es gibt verschiedene Stile und Kategorien, die sich durch ihren Geschmack, ihre Farbe und ihre Herstellungsmethode unterscheiden. Grob kann man Rum in drei große Kategorien einteilen:

Weißen Rum – Leicht und frisch, oft ohne lange Reifung. Perfekt für Cocktails!

Goldenen Rum – Mit etwas mehr Reifung und einer goldenen Farbe. Er hat oft mildere Holzaromen und ist gut pur oder in Mixgetränken genießbar.

Dunklen Rum – Länger gereift, intensiver und komplexer im Geschmack. Dunkler Rum ist ideal für alle, die Rum pur genießen möchten.

Jede Rumkategorie hat ihre eigene Persönlichkeit, und es lohnt sich, die verschiedenen Stile zu entdecken, um herauszufinden, was dir am besten gefällt.

Wofür steht die Farbe?

Die Farbe eines Rums kann ein Hinweis auf seine Reifung sein, aber Vorsicht: Sie kann auch täuschen. Während dunkler Rum meist länger gereift ist und intensivere Aromen besitzt, ist weiße Farbe nicht automatisch ein Zeichen für kurze Lagerung. Manche Rums werden nach der Reifung gefiltert, um ihre Farbe zu entfernen. Achte also nicht nur auf die Farbe, sondern auch auf Angaben zur Reifung und den Geschmack.

Welche Aromen kann Rum haben?

Rum kann eine wahre Geschmacksexplosion sein! Da die Aromen stark variieren, lohnt es sich, sich ein wenig durch die Welt des Rums zu probieren. Einige typische Geschmacksnoten sind:

Fruchtig: Banane, Ananas, Zitrusfrüchte, Kokos
Süß: Karamell, Vanille, Honig
Würzig: Zimt, Muskat, Pfeffer
Holzig: Eiche, Leder, Rauch

Jeder Rum bietet eine eigene Mischung von Aromen, und das macht die Verkostung so spannend. Vielleicht wirst du feststellen, dass dir bestimmte Aromen besser gefallen als andere, und das hilft dir dabei, deinen persönlichen Lieblingsrum zu finden.

Wie viel Alkohol hat Rum?

Rum hat typischerweise einen Alkoholgehalt von 37,5 % bis 50 %, wobei manche Sorten – sogenannte Overproof-Rums – sogar noch höher liegen können. Diese Rums sind sehr intensiv und werden oft zum Mixen oder für spezielle Cocktails verwendet. Für Einsteiger ist ein Rum im Bereich von 40 % Alkoholgehalt ideal, da er genug Geschmack mitbringt, ohne dabei zu stark zu sein. In der EU muss ein Rum zum Beispiel auch mindestens 37,5% Alkoholvolumen haben, ansonsten dürfte er nämlich nicht als Rum bezeichnet werden und wäre nur eine Spirituose auf Rum-Basis. In den USA muss ein Rum hingegen schon mindestens 40% haben um als Rum deklariert werden zu dürfen.

Einstieg in die Rumwelt Moodbild - Bilder von früchten und anderen Aromen wie Schoko, Vanille und co

Rum und seine Herkunft

Ein weiterer spannender Aspekt am Rum ist seine Herkunft. Je nachdem, aus welchem Land oder welcher Region der Rum stammt, kann er unterschiedliche Stile und Aromen haben. Karibischer Rum ist meist süß und fruchtig, während jamaikanischer Rum oft kräftige, beinahe „funkige“ und auch vor allem chemische Aromen hat. Diese chemischen, für Jamaika charakteristischen Noten, entstehen durch die Ester Verbindungen im Rum, einem bestimmten chemischen Molekül. Rum aus Mittelamerika neigt zu leichteren, harmonischen Aromen, während Rums aus Martinique oder Haiti oft mit reichem, aromatischem Zuckerrohrsaft hergestellt werden und ein intensives Aroma besitzen. Wird ein Rum aus Zuckerrohrsaft und nicht wie überwiegend aus Melasse hergestellt, handelt es sich übrigens nicht um einen Rum, sondern um einen Rhum, eine bestimmte Art von Rum.

Im nächsten Teil unserer Serie „Einstieg in die Rumwelt“ schauen wir uns die unterschiedlichen Arten von Rum genauer an und vergleichen einsteigerfreundliche Rumsorten. Bleib dran und entdecke die Vielfalt der Rumwelt!

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