Sherryfässer werden immer öfter von Brennereien für die (Nach)Lagerung von Scotch verwendet. Manche veröffentlichen sogar komplette Serien mit solchen Abfüllungen. So macht derzeit die Soleo Collection an Single Malt Whisky von der Glenrothes Distillery auf sich aufmerksam. Hier gibt’s mehr zu erfahren!
Diese Sonderserie besitzt einen spanischen Titel, obwohl sie sich definitiv dem schottischen Whisky widmet. "Soleo" ist das Wort für den Vorgang, die geernteten Weintrauben an der Sonne zu trocknen, bevor sie zu aufgespritetem Wein bzw. Likörwein verwandelt werden. Etliche Bodegas in Jerez nutzen diese Methode, um ihrem Brandy und Sherry eine aromatische Intensität zu verleihen. Und jener Sherry lagert in Fässern aus europäischer oder amerikanischer Eiche, die anschließend an Destillerien in Schottland weitergegeben werden – auch an die Glenrothes Distillery, die in der Speyside ihren Sitz hat. Mit der Glenrothes Soleo Collection trägt sie dem Trend Rechnung, Whisky aus dem Sherryfass anzubieten.
Hier gibt es sechs interessante Fakten zur vielversprechenden Kollektion:
1. The Glenrothes verzichtet hier auf einen Vintage und gibt stattdessen bei einigen Abfüllungen das Alter in Jahren an. Eine Ausnahme ist der Whisky Makers Cut als einzige NAS Abfüllung.
2. Das Label ist schlicht und informativ gehalten, wobei die bauchige Flasche an die Form von Weintrauben denken lässt und die leuchtende Flüssigkeit herrlich zur Geltung bringt.
3. Jeder der Whiskys reifte ausschließlich in Sherryfässern, wobei unterschiedliche Fasstypen zum Einsatz kamen.
4. Die Soleo Collection von The Glenrothes ersetzt alle bisherigen Standardabfüllungen und umfasst insgesamt sechsmal Scotch mit moderner Prägung.
5. Die ersten fünf Whiskys kamen Ende 2018 auf den Markt. Der letzte Whiskey im Bunde soll ein 40 Jahre alter Scotch werden, der ab Frühjahr 2019 international erhältlich ist.
6. Die neue Serie findet rund ein Jahr nach der Übernahme der Marke durch die Edrington Group ihren Weg zur Kundschaft (und eben jenes Unternehmen war vorher schon hierfür verantwortlich, bevor Berry Bros & Rudd zeitweise das Ruder übernahm).
Den Anfang macht der junge Glenrothes 10 Jahre Speyside Single Malt Whisky, der quasi ab sofort das neue Aushängeschild der Destillerie sein soll. Er reifte in klassischen ehemaligen Sherryfässern und steht im Genuss für Noten von Vanille, Lebkuchen und Zitrusfrüchte. Zum Kennenlernen der aktuellen Linie ist er genau die richtige Anlaufstelle.
Hiermit vergleichbar ist der Glenrothes 12 Jahre Speyside Single Malt Whisky, der ein klein wenig reifer und charaktervoller ist. Er lagerte auf beinahe dieselbe Weise, aber etwas länger. Man darf sich hier auf Zimt und Tropenfrüchte wie Melone freuen.
Noch einen Schritt weiter geht der Glenrothes 18 Jahre Speyside Single Malt Whisky aus Schottland. Dieser Scotch weiß auch Kenner um den Finger zu wickeln. Er umfasst einen hohen Anteil an Whisky aus first-fill Sherryfässern und besitzt einen ganz leicht höheren Alkoholgehalt. Ingwer kontrastiert mit Untertönen von Vanille und Birne.
Mag man es anspruchsvoller, ist der vielschichtige, charismatische Glenrothes 25 Jahre Speyside Single Malt Whisky eine sinnvolle Wahl. Mehr als zwei Jahrzehnte lang beherbergten ihn mehrheitlich first-fill Sherryfässer. Sie haben ihm Töne von Mango, gesalzenem Karamell und Koriander verliehen.
Nicht vergessen sollte man den Glenrothes Speyside Whisky Makers Cut Single Malt Whisky, der ohne eine Altersangabe zum Kunden kommt. Dieser Scotch setzt auf Harmonie und Aussagekraft zugleich. Er besitzt innerhalb der Soleo Single Malt Collection den höchsten Alkoholgehalt. Vanille, Orange und Trockenobst werden hier durch zimtige Würze ergänzt.
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