Schon
gewusst?
Shochu ist die
japanische
Antwort auf
Vodka

Fällt die Rede auf den alkoholischen Genuss aus Japan, kommt entweder der weltbekannte Sake (Reiswein) oder der seit einigen Jahren stark im Kommen befindliche Japanese Whisky in den Sinn. Aber die Japaner sind nicht zu Unrecht als findiges Volk bekannt; sie verstehen sich auch auf andere Spirituosen wie Gin oder Shochu. Letzterer ist ein landestypischer Branntwein, der eine Chance verdient hat.

10 interessante Fakten zum Shochu Branntwein aus Japan

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Die korrekte Schreibweise lautet Shōchū (Schoh-tschuh ausgesprochen) und bedeutet wortwörtlich Branntwein. Es handelt sich also grob um ein alkoholisches Getränk, das per Destillation gewonnen wird. Landläufig verwendet man den Spitznamen "japanischer Vodka".

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Der heute als typisch japanische Spirituose geltende Shochu fand wahrscheinlich aus Korea (Soju genannt) oder China (Shaojiu genannt) seinen Weg nach Japan. Seine Wiege und noch immer die Hochburg der traditionellen Herstellung ist Kagoshima auf der drittgrößten Hauptinsel Kyūshū im Südwesten.

Shochu
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Der Alkoholgehalt von Shochu variiert von Produkt zu Produkt, wobei er für gewöhnlich nicht unter 23 und nicht über 43 % vol. liegt. Das hebt ihn z. B. vom Vodka ab, der nicht so mild ist. Besser ist es also, wenn man nicht zu sehr auf den Vergleich eingeht. Der "japanische Wodka" ist schlicht und einfach ein Brantwein.

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Als Rohstoff für die Destillation kommen verschiedene Substanzen infrage. Je nachdem, welche Getreidesorte die Maische liefert, wird von den Einheimischen ein anderer Begriff für die daraus resultierende Spirituose gewählt: Am üblichsten ist Gerste für mugi shōchū, gefolgt von Zuckerrohr für kokutō shōchū, Süßkartoffel/Kartoffel für imojōchū und Reis für kome shōchū. Faszinierenderweise gewinnen die Japaner sogar aus ganz anderen, exotischen Rohstoffen ihren heißgeliebten, traditionsreichen Shochu Branntwein. Da wären z. B. der gyūnyū shōchū aus Milch, der kuri shōchū aus Edelkastanie oder der Branntwein aus Buchweizen.

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Wie wird Shochu hergestellt? Statt wie z. B. die Hersteller von Whisky und Rum für die alkoholische Gärung auf Hefe zurückzugreifen, verlassen sich die Destillerien auf Schimmelpilze der besonderen, weißen Sorte Kōji. Sie werden der Stärkequelle beigefügt, und das Ganze fermentiert dann mehrere Wochen lang. Anschließend geht es an die Destillation sowie die einige Monate dauernde Lagerung und das Abfüllen als häufig klare Flüssigkeit.

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Man unterscheidet den ostasiatischen Branntwein in zwei Kategorien: Otsurui shōchū ist die bevorzugte Variante, die auch international Aufmerksamkeit auf sich zieht. Diese Sorte ist hochwertiger, aromatischer und feiner, sodass man sie auf Wunsch pur genießen kann. Dementsprechend gilt Honkaku shōchū als Synonym, was sich mit "echter Shochu" übersetzen lässt. Das Gegenstück hierzu ist der Kōrui shōchū, zweimal oder noch öfter gebrannt und mit neutralem Vodka aus der Massenproduktion vergleichbar. So gut wie kein eigener Geschmack ist vernehmbar, sodass dieses Destillat in erster Linie zum Mixen von Drinks verwendet wird.

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Apropos - in Japan liebt man den Cocktail Chūhai. Genau genommen ist dies ein Longdrink mit Shochu und einem Softdrink, wobei das Getränk mit sehr niedriger Trinkstärke oft trinkfertig vorgemischt in der Dose verkauft wird. Der beliebte Highball kann auch mit drei Zutaten gemixt werden. In diesem Fall gesellt sich zum Shochu nicht nur Soda, sondern noch eine fruchtige Komponente wie Zitrone, Apfel, Grapefruit oder japanische Pflaume (ume). Getrunken wird dieser vorgemixte Longdrink mit Eis.

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Wonach schmeckt Shochu aus Japan? Während Sake kaum an Reis erinnert, sondern sich überraschend fruchtig präsentiert, ist dies beim Branntwein weniger der Fall. Es kommt auf den jeweiligen Rohstoff an, wobei Du die Spirituose als erdig und nussig empfinden wirst. Manchmal denkt man an Mandeln. Das Trinkerlebnis ist eher trocken als süß.

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Wir verdanken es einem japanischen Mann, dass der Shochu auch außerhalb der Landesgrenzen (mehr oder weniger) bekannt ist: Bis 2011 galt Shigechiyo Izumi als einer der ältesten Menschen der Welt, und er soll angeblich jeden Tag Branntwein getrunken haben.

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Anders als bei vergleichbaren Spirituosen gibt es für Shochu keine geschützte Herkunftsbezeichnung. Er darf also theoretisch in anderen Ländern produziert werden. Genau das hat sich die schottische Firma BrewDog Distilling Co. zu Herzen genommen. Mit ihrem innovativen BrewDog Inugami Shochu löst sie derzeit Begeisterung aus. Die "japanische Antwort auf Vodka" wird von der Brennerei nach asiatischem Vorbild hergestellt. Der trendige BrewDog Inugami Shochu geht jedoch einen Schritt weiter, denn man verfeinert ihn mit Botanicals wie Ingwer und Rhabarber. Die Aromatisierung macht ihn sanft würzig und frisch mit einem feinfruchtigen Touch. Auch diese spannende Neuheit mit angenehm niedrigem Alkoholgehalt eignet sich zum Mixen.

Entdecke den japanischen Vodka
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