Knopwood Whisky

So australisch wie Koalas und Kängurus: Knopwood Whisky aus Tasmanien

Die meisten von uns verbinden Whiskys mit Schottland und Irland, vielleicht auch noch mit Amerika. Aber schottischer Whisky, irischer Whiskey und amerikanischer Whiskey erhielten in den letzten Jahren immer mehr internationale Konkurrenz. So hat sich diese Spirituose aus Getreide rund um den Globus etabliert und es ist u. a. feiner deutscher Whisky erhältlich. Nicht vergessen sollte man die asiatischen Geheimtipps, insbesondere den Japanese Whisky aus Japan. Aber auch in anderen Gefilden widmet man sich inzwischen der Herstellung von Single Malt und Blended Whisky. So ist australischer Whisky erhältlich, der echten Wiedererkennungswert besitzt. Wie wäre es beispielsweise mit dem Knopwood Whisky, der insbesondere Kunden auf der Suche nach Abwechslung verlockt?

Woher kommt der Exot?

Der Knopwood Whisky aus Australien wird interessanterweise nicht auf dem Festland bzw. in Australien selbst hergestellt. Dort sind andere Marken wie z. B. Starward oder 23rd Street beheimatet. Australischer Whisky von Knopwood hingegen wird auf einer kleinen, zum Territorium und zu Ozeanien gehörenden Insel produziert. Gemeint ist Tasmanien, im Süden antreffbar. Diese Insel mit einer Fläche von rund 68.000 km2 befindet sich am östlichen Rand des Indischen Ozeans und ist Teil des Staates Australien. Knapp 240 km von der Kontinentalmasse entfernt, beheimatet Tasmanien mehr als 571.000 Einwohner. Die größte Stadt und die Hauptstadt ist Hobart, und dort befindet sich der Produktionsstandort von Knopwood Whisky aus Tasmanien. Das besondere Klima auf der Insel und die Bodenbeschaffenheit eignen sich wunderbar für den Anbau von Getreide. Eben jenes lokal angebaute Getreide wandert in die Herstellung von Knopwood Single Malt Whisky.

Das Interessante daran ist, dass man in Tasmanien auf mehr Whiskydestillerien trifft als in allen anderen australischen Staaten. Bis zu 50 Betriebe stellen derzeit sicher, dass tasmanischer Whisky langsam, aber sicher auch im Rest der Welt Anklang findet. Zum Teil liegt das am Wetter, das sich in gewisser Weise mit dem schottischen Klima vergleichen lässt und für die Lagerung von Australian Whisky ideal ist. Davon einmal abgesehen finden sich auf der Insel sogar Torfmoore, mit denen einige der Brennereien das Getreide wie Gerstenmalz torfen (über einem Torffeuer darren bzw. trocknen) kann und somit Peated Whisky wie den einen oder anderen Scotch erhält. Des Weiteren befinden sich auf Tasmanien Quellen mit reinem Wasser, die ebenfalls einen Einfluss auf Spirituosen wie den Knopwood Whisky ausüben.

Die Verantwortung für den Knopwood Whisky übernimmt die Tasmania Distillery. Sie wurde 1994 in Sullivan's Cove in der Stadt Hobart auf die Beine gestellt. Dieses relativ späte Gründungsdatum ist damit begründet, dass 1838 vom Gouverneur John Franklin in Tasmanien eine Prohibition für die Destillation von Alkohol verhängt wurde. Erst knapp 150 Jahre später, in den 90er-Jahren, wurde das Alkoholverbot abgeschafft. Als einer der ersten Betriebe ging die Tasmania Whisky Distillery an den Start, die 2003 von Patrick McGuire aufgekauft wurde. Aktuell verlässt sie sich sowohl auf Kupfer- als auch auf Edelstahl-Brennkessel und besitzt eine Kapazität von 17.500 l im Jahr. Es handelt sich also genau genommen um eine craft distillery, die bewusst im kleinen Stil agiert. Sie verlässt sich für die Lagerung der Whiskys aus Australien auf 300 l fassende Weinfässer aus New South Wales und 200 l fassende Bourbonfässer aus Amerika. Das Hauptaugenmerk der Tasmania Distillery - manchmal Sullivans Cove Distillery genannt - liegt auf der treffend benannten Marke Sullivans Cove Whisky, doch auch der Knopwood Whisky gehört in das erstaunlich viel Auswahl bietende Angebot. Zahlreiche Abfüllungen sind Medaillengewinner bei internationalen Spirituosenwettbewerben. Wir finden den doppelt gelagerten Knopwood Single Malt Whisky ebenfalls Award-verdächtig.

Was macht Knopwood Whisky so besonders?

Es ist nicht nur der außergewöhnliche Produktionsstandort, der den Knopwood Whisky von der Masse abhebt. So handelt es sich außerdem um modernen Genuss, denn der Single Malt aus Tasmanien erhält die Chance, in besonderen Fassarten zu reifen. Eben jene Lagerung oder Nachlagerung in speziellen Fasstypen kennzeichnet zeitgenössischen Whisky. Was diesen Single Malt aus Australien angeht, so wird er beispielsweise von Sherryfässern aus Spanien beeinflusst. Gemeinsam mit den klimatischen Voraussetzungen sorgt dies für einen faszinierenden Charakter, der einen bleibenden Eindruck hinterlässt.

Der finessereiche Knopwood 1999 Tasmanian Single Malt Whisky PX Finish Limited Edition ist eine auf 500 Flaschen limitierte Sonderedition. Der australische Whisky durfte nach seiner Destillation erst regulär in Eichenfässern reifen, bevor er für ein Finishing in Pedro-Ximenez-Sherryfässer wanderte. Das hat ihm fruchtige und schokoladige Noten verliehen. Ihm schließt sich der ebenso spannende Knopwood 1999 Tasmanian Single Malt Whisky Oloroso Finish Limited Edition an. Ihn veredelten Oloroso-Sherryfässer. Der kräftige Vintage Whisky besitzt einen vergleichsweise hohen Alkoholgehalt und ein stolzes Alter von mehr als 20 Jahren. Beide Produkte sind dank Haromex im Dezember 2022 auf dem deutschen Markt an den Start gegangen und können es mühelos mit den Klassikern aufnehmen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die zweite Lagerung in Spanien durch die Bodega Rey Fernando de Castilla in Jerez bei komplett anderem Klima stattfand! Wir finden, beide Trendsetter sollten in aller Ruhe pur verkostet werden, denn sie haben viel zu bieten.

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