Top-News aus der Spirituosenwelt
im Juli

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Nikka stellt Limited Editions mit Apfelbrand-Finishing vor

Aus dem Hause Nikka findet so manch ein spannender japanischer Whisky seinen Weg auf den Markt. Diesen Monat hat die Firma zu einem besonderen Anlass zwei limitierte Sondereditionen an Nikka Single Malt Whisky aus Japan angekündigt: Man feiert das (theoretisch) 100. Hochzeitsjubiläum von dem Firmengründer Masataka Takesturu und Jessie Roberta (Rita) Cowan. Die beiden heirateten 1920 in Glasgow, und der Aufenthalt in Schottland sowie diese Liebe waren es, die den Japaner zur Gründung der eigenen Whiskymarke inspirierten. Der Yoichi Apple Brandy Finish und der Miyagikyo Apple Brandy Finish sind jeweils als Single Malt hergestellt worden. Der Japanese Whisky zollt namentlich der jeweiligen Brennerei Tribut. Er lagerte erst regulär und durfte dann für ein finessereiches Finishing sechs Monate in Apfelbrandfässern nachreifen. Reicher, fruchtiger Genuss ist hier vorprogrammiert. Apfel und Birne gesellen sich zu einem Hauch von Rauch. Die Apfelbrandy-Fässer wurden übrigens gewählt, weil Taketsuru damals auch Apfelsaft herstellte, während seine allerersten Whiskys lagerten.

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Berliner Brandstifter jetzt auch ohne Alkohol

Alkoholfreie Spirituosen liegen derzeit im Trend, besonders auch in Deutschland. Allen voran alkoholfreier Gin wird von immer mehr Herstellern in Angriff genommen. Aus diesem Anlass gibt es nun auch den Berliner Brandstifter ohne Alkohol. Vincent Honrodt, der Firmengründer und Inhaber, kennzeichnet das Produkt extra mit "No Gin" und bietet es als alkoholfreie Alternative des Wacholderschnapses aus der Hauptstadt an. Wacholdernoten und ein blumiger Beiklang gesellen sich zu Botanicals wie Birke, Gurke, Waldmeister, Hagebutte und Holunder. Fans von Vodka, Kornbrand und Gin der Brennerei sollten diesem Trendsetter eine Chance geben. Die Kombination aus pflanzlichen Destillaten und Wasser statt Alkohol macht den klaren, reinen No Gin zu einem tollen Ersatz, wobei er von einer siebenfachen Filtration profitiert. Die Mitte Juli veröffentlichte Neuheit mit floralem Profil eignet sich zum Mixen von Drinks, speziell mit Tonic. Der damit vergleichbare Windspiel Alkoholfrei wird bald bei uns erhältlich sein.

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Pernod Ricard investiert in Ojo de Tigre Mezcal

2017 begann der französische Spirituosenkonzern Pernod Ricard, Interesse am Mezcal-Markt zu bekunden. Der Agavenschnaps ist ebenso typisch mexikanisch wie der Tequila und birgt ein tolles Potenzial in sich. Daher sicherte sich Pernod Ricard eine Mehrheitsbeteiligung am Del Maguey Single Village Mezcal. Diesen Monat bestätigte das Unternehmen, dass es Anteile an der Marke Ojo de Tigre Mezcal aufgekauft hat (die Summe und die Anteilshöhe sind bisher nicht bekannt). Der Hersteller konzentriert sich auf die Produktion im small batch und verlässt sich dabei auf organisch angebaute Agave der Sorten Espadin und Tobala. Bisher umfasst das Sortiment einen jungen Joven und einen kurz gelagerten Reposado, beide mit einem weichen, süßlichen und herbalen Charakter. Der authentische Genuss und die nachhaltige Produktion seien laut Alexandre Ricard, Chairman und CEO von Pernod Ricard, der Grund für die Investition in Ojo de Tigre Mezcal gewesen.

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Neuer Whisky von der Manufaktur Lehmitz

Die Hamburger Manufaktur Lehmitz hat mit Gin, Rum und Whisky den Markt erobert. Letzteren gibt es ab sofort in der neuen Version mit regionaler Prägung und interessanter Veredlung. Marco Lehmitz hat den Hamburger Whisky der Brennerei St. Kilian in Fässern aus heimischer Spessart-Eiche lagern lassen. Danach ging es an eine außergewöhnliche Nachlagerung in ehemaligen Weinfässern vom fränkischen Weingut Ernst Popp. Das besondere Fass hatte zuvor Rotwein der speziellen Rebsorte "Domina" beinhaltet, welche eine Züchtung aus Spätburgunder und Blauer Portugieser darstellt. Drei Monate dauerte das Finishing im Domina-Weinfass. Der neue Hamburg Malt Whisky zeigt sich von der fruchtigen Seite mit einem Beiklang von Torfrauch. Da die Reifung nicht weit vom legendären Rotlichtviertel stattfindet und der Rebsortenname es ebenfalls nahelegt, soll der Trendsetter optisch an Dominas erinnern. Er ruht in einer schwarzen Tube mit rotem High Heel auf dem Label und wird als Limited Edition (insgesamt nicht einmal 400 Flaschen) mitsamt Miniatur-Peitsche vermarktet.

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Fever Tree kauft GDP auf

Die Firma Fever Tree, die sich mit hochwertigen Fillern in vielen Sorten einen Namen gemacht hat, übernahm im Juli den deutschen Vertriebshändler Global Drinks Partnership (GDP) für eine Summe von 2,6 Millionen Euro. Zudem soll GDP dem Käufer noch einen Betrag von 5 Millionen Euro geschuldet haben. Schon seit sieben Jahren profitieren die beiden Betriebe von einer engen Zusammenarbeit, und Fever Tree will mit dem Kauf seine Präsenz in Deutschland stärken. Als einer der größten Absatzmärkte für Filler wie Tonic Water in ganz Europa sei die deutsche Zielgruppe Fever Tree wichtig, so CEO Tim Warrillow. Er freue sich weiterhin auf die profitable Zusammenarbeit und wolle Morgan Zuill und sein Team in alle wichtigen Entscheidungen einbinden.

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Der erste Kräuter-Sahne-Likör Deutschlands

Liköre unterteilen sich in diverse Kategorien, beispielsweise in Fruchtlikör, Eierlikör, Sahnelikör und Kräuterlikör. Produkte, die etwas von zwei Kategorien in sich vereinen, sind selten. Umso interessanter klingt der diesen Monat angekündigte Sahnehirsch, der als erster Kräuter-Sahne-Likör aus deutscher Produktion beworben wird. Hinter der Neuheit, die eine Marktlücke schließen will, steht die Firma Gebrüder Schlürf GmbH aus Hamburg. Das junge Unternehmen hat sich nach diversen Experimenten für ein geheimes Rezept entschieden. Mit dem Sahnehirsch schickt das Hamburger Start-up eine Spirituose ins Rennen, die sich herb, herbal und würzig wie Kräuterlikör gibt und dabei auch die cremige Textur von süßlichem Sahnelikör aufweist. Jonas Altenburg leitet das Projekt gemeinsam mit seinem Vater und mit zwei Freunden und vermarktet den ansprechend präsentierten Trendsetter aus Norddeutschland nun auch schon in Nachbarländern wie Frankreich und Österreich.

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Papierflasche für Johnnie Walker vorgestellt

Diesen Monat konnte man einen ersten Blick auf die innovative Papierflasche werfen, die Johnnie Walker ab nächstem Jahr in Umlauf bringen will. Das Projekt nennt sich Pulpex Limited und strebt nach nachhaltigen Verpackungen. Zu diesem Zweck hat sich der für die Whiskymarke verantwortliche Spirituosenkonzern Diageo mit der Venture-Management-Firma Pilot Line zusammengetan. Das Ziel ist es, Whiskyflaschen auf Papier-Basis herzustellen, die komplett auf Kunststoff verzichten und deren Rohstoff aus der nachhaltigen Forstwirtschaft stammt. Die innovativen Flaschen werden recycelbar sein und stellen laut Diageos Chief Sustainability Officer Ewan Andrew eine Weltneuheit dar. Ähnlich vielversprechend war die letzten Monat von Diageo vorgestellte recycelbare Plastikflasche für den Seagram’s 7 Crown American Whiskey. Parallel dazu arbeitet Pernod Ricard für Absolut Vodka mit dem Betrieb The Paper Bottle Company zusammen, um ebenfalls eine recycelbare Papierflasche zu entwerfen.

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Burgen Gin bekommt Zuwachs

Die Schlitzer Destillerie bietet neben dem Schlitzer Doppelkorn und dem Slitisian Single Grain Whisky noch den Burgen Gin. Er soll ab dem zweiten Halbjahr durch zwei trendige Neuheiten ergänzt werden. Das Sortiment der deutschen Brennerei umfasst neben dem klaren Klassiker nun auch den Burgen Sloe Gin in Rot und den Burgen Gin Liqueur in Goldgelb. Ersteres Produkt baut auf dem Dry Gin auf und wurde mit Schlehenbeeren verfeinert. Sowohl fruchtig als auch floral, offenbart der Burgen Sloe Gin neben Wacholder noch Beeren und Zitrusfrüchte. Speziell im Sommer auf Eis macht er gute Laune. Bei dem sonnigen Likör handelt es sich um eine Abwandlung des feinen Burgen Gin Distillers Cut. Seine Noten von Mandel und Himbeeren werden bei dem Ginlikör betont sowie von einem exotischen Mangogeschmack begleitet. Er eignet sich besonders gut zum Mixen von Drinks.

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DeKuyper verschiebt Jubiläumsfeier

Mitte dieses Jahres wollte der niederländische Betrieb DeKuyper eigentlich groß das 325. Firmenjubiläum feiern und dazu auch Gäste einladen. Aufgrund der Pandemie wurde die Feier auf Juni 2021 verschoben, wie man kürzlich verlauten ließ. Gegründet wurde der Familienbetrieb 1695 von Petrus DeKuyper, und 1752 eröffnete man dann die erste Brennerei in Schiedam. 1920 begann das Unternehmen mit der Produktion seiner heute legendären DeKuyper Liköre. 1995, zum Anlass des 300. Jubiläums, erhielt die Destillerie das königliche Siegel durch Königin Beatrix und darf sich seitdem "royal" nennen. Die DeKuyper Royal Distillers verkaufen inzwischen im Jahr mehr als 40 Millionen Flaschen in 100 Ländern. Zum runden Geburtstag gibt es hoffentlich neben der verschobenen Feier auch eine Sonderedition. In der Zwischenzeit produziert man neben den Spirituosen noch Handdesinfektionsmittel.

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Erster Whisky von Tastillery vorgestellt: French Smoke

Die deutsche Firma Tastillery GmbH hat letztes Jahr mit ihren innovativen Spirituosen der Serie CINECANE auf sich aufmerksam gemacht. Dahinter steckt das einzigartige Experiment, Rum und Popcorn miteinander zu vereinen und das Heimkino zu bereichern. Mit dem French Smoke soll nun der erste Whisky des Betriebs seinen Weg auf den Markt finden. Die eigentliche Herstellung erfolgt durch die bekannte Caol Ila Distillery der schottischen Insel Islay. Der Scotch lagert erst einmal sechs Jahre lang regulär und wandert dann in ein Rotweinfass aus dem Bordeaux vom legendären Weingut Château Lafite-Rothschild. Nach dem sechs Monate dauernden Finishing wird die Einzelfassabfüllung von Tastillery mit einem relativ hohen Alkoholgehalt zugänglich gemacht. Der Abfüller bietet nur knapp 300 Flaschen des limitierten Single Cask Whiskys aus Schottland. Der rauchige Peated Whisky mit Rotwein-Finishing gibt sich fruchtig und charaktervoll.

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