Das Verfahren der Kaltfiltration von Rum
In der industriellen Rumproduktion werden Trubstoffe mittels Kaltfiltration herausgefiltert. Wie der Name des Filtrationsverfahrens bereits impliziert, wird der Rum hierbei heruntergekühlt. Da die Löslichkeit der Öle in der der Alkohol-Wasser-Lösung (QED – RUM IST EINE LÖSUNG!) mit sinkender Temperatur abnimmt, provoziert man eine gezielte Ausfällung der Trubstoffe. Um die Trubstoffe daraufhin zu entfernen, kommt im Anschluss ein Filter zum Einsatz.
In den Filterschichten bleiben jedoch nicht nur die Trubstoffe zurück, sondern teilweise auch Aromen und Geschmackstoffe. Wie zuvor bereits angeschnitten, geht dadurch immer auch Qualität verloren. Da stellt sich schnell die Frage, warum die Hersteller die Trubstoffe im Rum überhaupt herausfiltern. Ganz einfach: In der industriellen Rumproduktion ist das Erreichen von höchster Qualität eben nicht die oberste Priorität. Stattdessen sind diese Rums dazu gedacht, möglichst viele Konsumenten zu erreichen – auch diejenigen, die sich mit Rum kaum auseinandersetzen. Ebendiese Konsumenten könnten bei trübem Rum denken, dass es sich um ein minderwertiges oder fehlerhaftes Produkt handelt, und würden den Rum schlichtweg im Regal stehen lassen. Ungefilterter Rum würde demnach zu Umsatzeinbußen führen.