Maische als Grundlage des Rums:
Diese Mischung ergibt die Maische, die Grundlage des Rums. Die Zusammensetzung dieser vier Stoffe bestimmt den Geschmack des fertigen Rums. Weitere mögliche Geschmacksstoffe, die zusätzlich hinzugegeben werden können, sind Ananassaft, Rinden, Blätter und noch vieles mehr. Dadurch und durch die Vielzahl der Mischungsverhältnisse für die Maische lässt sich Rum in vielen verschiedenen, teilweise exotischen Geschmacksrichtungen produzieren und ist deswegen ein sehr vielseitiges alkoholisches Getränk.
Zur Gärung werden der Maische Hefestämme hinzugefügt. Dabei ist das Verfahren von Unternehmen zu Unternehmen verschieden. Einige Unternehmen verwenden industrielle Hefe, andere wiederum nur bestimmte Hefestämme, und das seit Jahrhunderten, für einige Unternehmen wurden eigens für die Rumproduktion eigene Hefestämme gezüchtet. Die Gärung zieht sich über Stunden, Tage oder sogar Wochen hin. Schon allein diese Dauer, die verwendete Hefe und die anderen Eigenarten der Fermentierung wirken sich auf den späteren Rum aus, sodass die Gärung nicht unterschätzt werden sollte.
Die natürliche Fermentierung und die Gärung unter Laborbedingungen unterscheiden sich ebenfalls voneinander. Sie wandeln jeweils den Zucker in Alkohol um, der dann gebrannt werden kann. Oft bezieht eine Destillerie die Melasse von einem dritten Betrieb (aus dem Ausland), wohingegen die Rum Herstellung von Rhum Agricole meist auf Zuckerrohr aus dem eigenen Anbau bzw. von umliegenden Plantagen setzt. Der Gärungsprozess selbst findet in riesigen Fässern aus Beton, Stahl oder Holz statt. Bei der Gärung wird Zucker aufgespalten und es entstehen Alkohol und Kohlenstoffdioxid. Dieser Vorgang dauert etwa zwischen ein und zehn Tagen. Natürlich muss dieser Vorgang auch beobachtet werden. Je nachdem, welche Hefestämme verwendet werden, ist es notwendig, eine bestimmte Temperatur beim Gärungsvorgang zu beachten, damit die Hefe nicht abstirbt. Auch der Alkoholanteil, bei dem die Hefe abstirbt, unterscheidet sich von Stamm zu Stamm.
Läuft alles normal, endet der Gärungsprozess genau zu dem Zeitpunkt, an dem der Zucker aufgebraucht ist