Antwort 3: die künstliche Art
Farbstoffe dienen ebenfalls dazu, einer Spirituose die gewünschte Optik zu verleihen. Manchmal sind sie willkommen, um z. B. einen Fruchtlikör nach seiner Obstsorte aussehen zu lassen oder für einen Drink eine auffällige Farbe zu erhalten. In anderen Fällen sind Farbstoffe zwar üblich, aber im Grunde nicht erwünscht. Beim Rum und beim Whisky wird auf sie zurückgegriffen, wenngleich nur in Maßen und nicht bei jedem Hersteller und jeder Abfüllung. Eingebürgert hat sich das Nachfärben mit Karamell oder mit Zuckerkulör. Unter Zuckerkulör bzw. Zuckercouleur versteht man eine schwarze Lebensmittelfarbe, die beim Karamellisieren entsteht.
Achtung: Zuckerkulör verleiht eine Farbe, dient aber nicht dem Nachsüßen! Sie kommt z. B. bei Scotch und Rum, aber auch bei Cola und Limonaden wie Ginger Ale zum Einsatz. Zwar ist die Lebensmittelfarbe gesundheitlich unbedenklich, doch sie muss deklariert werden. Bei Kennern ist ihre Nutzung etwas verpönt, da sie den Charakter der Spirituose quasi verfälscht.
Unser Tipp: In Deutschland ist es Pflicht, dass ein Produzent es angibt, wenn ein Whisky gefärbt wurde. Falls Du stattdessen bei einem Whisky oder Rum "natural colour" oder etwas Ähnliches liest, kannst Du dir sicher sein, dass auf die Zugabe von Farbstoffen verzichtet wurde. Diverse Premium-Spirituosen werden ohne Nachfärbung (und ohne Kühlfiltration) zugänglich gemacht.