Allein 3 Tage gingen komplett fürs Entrümpeln drauf. Spanplatten dominierten das Bild, alles in Schwarz (selbstverständlich), der Tresen viel zu hoch gebaut für handelsübliche Barhocker, roter Baumarktteppichboden im Eingangsbereich, lila Toilettenräume (nein, es war kein schönes lila, ein eher unmotivierter 80er Jahre Farbton...)... Um das ganze unterhaltsamer zu gestalten, waren die Fenster äußerst sorgfältig verbarrikadiert (mit vielen unterschiedlichen Schrauben, nichts macht mehr Spaß, als beim Auseinanderschrauben für fast jede Schraube den Akkubohreraufsatz zu wechseln). Dem Himmel sei Dank, entpuppte sich mein Freundeskreis als außerordentlich vielseitig begabt und half, wo immer er konnte. Mein Leben lang werde ich die wochenlange Arbeit an der Tresenfront, die wir mit sage und schreibe 17.408 Messingplättchen verzierten, nicht vergessen. Vor allem den Morgen nach der schlussendlichen Fertigstellung desselbigen, an dem ich feststellte, dass wir die Plättchen mit dem falschen Klarlack behandelt hatten und sie anfingen grün anzulaufen... Da denkt man schon mal kurz darüber nach schreiend im Kreis zu rennen. Die gesamte Nacht haben wir zu fünft mit Atemmasken bewaffnet, den Lack wieder abgenommen.
Was meine FreundInnen an Zeit, Unterstützung, Kraft, Gedanken und Energie mit in mein Herzensprojekt gesteckt haben, ist unbeschreiblich.
Man sieht und spürt mit wie viel Sorgfalt, Herzblut und Liebe dieser Raum aus- und aufgebaut wurde. Ich glaube, auch unsere Gäste merken das, auf die tolle Atmosphäre der Bar werden wir oft angesprochen. Das trägt sicherlich dazu bei, dass wir mitten auf dem Kiez zu so einem unglaublich wunderbaren Publikum gekommen sind.