Alle Jahre wieder ein Hit: Glühwein im Winter

Ob auf dem Weihnachtsmarkt, zum Aufwärmen beim Einkaufsbummel, in der Vorweihnachtszeit, am Advent mit der Familie, zu Weihnachten selbst, zum Durchhalten bei der Silvesterparty oder allgemein im Winter - die kalte Jahreszeit ist bei uns automatisch Glühweinzeit. Und nicht nur die Deutschen lieben diese Klassiker für gefühlte Wärme, sondern auch die Briten und die Skandinavier. Der Glühwein gehört zum Winter einfach dazu. Aber kennst Du dich eigentlich damit aus, obwohl Du ihn sicher schon oft getrunken hast?

Was ist Glühwein?

Pro Jahr trinken die Deutschen schätzungsweise bis zu 50 Millionen Liter Glühwein in der Weihnachtszeit. Was macht ihn so beliebt? Es handelt sich bei Glühwein um ein alkoholisches Getränk auf der Basis von Wein. Er ist eng mit dem typisch finnischen Glögg verwandt, kann aber auch mit dem Grog (auf der Basis von Rum), mit der Feuerzangenbowle und mit dem Punsch verglichen werden. Vermutlich tranken die Europäer schon im Mittelalter Glühwein in der Form von gewürztem Wein, doch jener war ein Kaltgetränk. Später kam man auf die wunderbare Idee, daraus ein Heißgetränk auf Wein-Basis zu machen und es vor allem in der Adventszeit und Weihnachtszeit zu genießen. Immer mehr Menschen wollten zu Hause Glühwein selber machen, doch seit Mitte des 20. Jahrhundert gibt es bei uns auch fertige Produkte im Handel. Aktuell geht man davon aus, dass die Gerstacker Weinkellerei mit Sitz in Nürnberg zu den größten Produzenten von Glühwein gehört. Sie ist auf einen Anteil von über 90 % am Glühweinmarkt der Bundesrepublik und rund 98 % am Glühweinverkauf des deutschen Einzelhandels stolz. Du kannst also problemlos Glühwein kaufen, und das nicht nur auf dem Weihnachtsmarkt. Aber vielleicht willst Du ja lieber Glühwein selbst machen? Hier gibt es Ideen und Tipps!

Das traditionelle Rezept für die Herstellung von Glühwein

Sowohl Rotwein als auch Weißwein eignet sich für eine Aromatisierung, doch Rotwein ist etwas gängiger. Die Wintersaison ist ohnehin Rotweinsaison. In der Regel umfasst das Glühwein Rezept die folgenden weihnachtlich wirkenden Gewürze: Zimt, Sternanis, Nelken, Zitronen oder Orangen (die Schale). Wer mag, gibt noch Kardamom oder Vanilleschoten hinzu. Das Gemisch wird erhitzt und gesüßt. Aber Vorsicht: Temperaturen von mehr als 80 °C führen dazu, dass der im Wein enthaltene Alkohol zu verdampfen beginnt und dass auch die Gewürze im Glühwein einen anderen Geschmack erhalten. Die andauernde, zu starke Hitze mag darüber hinaus das als krebsverdächtig geltende Zuckerabbauprodukt Hydroxymethylfurfural (HMF) bilden.

Möchtest Du Glühwein selbst machen, empfehlen wir dir dieses einfache Rezept:

Zutaten:

• 1 Flasche Rotwein (trocken, gern sortenreiner Pinot Noir)

• 2 Stangen Zimt

• 3 Nelken

• 1 Orange/Zitrone, in Scheiben geschnitten

• 2 bis 3 Esslöffel Zucker oder Honig

Zubereitung:

Gib den Rotwein in einen großen Topf und erwärme ihn auf mittlerer Stufe. Lass ihn zu keinem Zeitpunkt kochen! Während dem Erwärmen solltest Du die Gewürze und Frucht hinzugeben - entweder Zitrone und Orange oder nur eines von beidem. Nimm nach mehreren Minuten den Topf vom Herd und gib dem Glühwein selbstgemacht knapp eine Stunde Zeit, um zu ziehen. Dann servierst Du ihn warm, indem Du ihn durch ein Sieb in Tassen gießt. Bei Weißwein statt Rotwein kannst Du die Gewürznelken durch Sternanis ersetzen.

Drei besondere Arten von Glühwein

Manchmal trifft man auf spezielle Glühweinsorten im Handel. Daher hier eine kurze Erläuterung:

- Kinderglühwein darfst Du ganz ohne Bedenken an die Kleinen ausschenken, wenn sie an der Weihnachtsstimmung teilhaben wollen. Er ist komplett alkoholfrei und begeistert als gewürzter bzw. aromatisierter Fruchtsaft ohne Wein.

- Winzerglühwein ist ein rechtlich geschützter Begriff aus den Trauben des jeweiligen Winzers (also von den eigenen Weinbergen), im Betrieb selbst hergestellt. Bei ihm sind künstliche Zusatzstoffe sowie das Strecken mit Saft oder Wasser verboten. Lediglich natürliche Zuckerstoffe dienen der Süßung von Winzerglühwein aus Deutschland.

- Glögg ist die skandinavische Antwort auf unsere Variante. Der Glühwein aus Finnland besitzt eine lange Tradition und wird gern auch mit Beeren verfeinert. Das bekannteste Beispiel dafür ist der Loimu Glögi, der einmal im Jahr leicht neu aufgelegt wird. Schicke, bunte Flaschen mit weihnachtlichem Design und hochwertige Zutaten für fruchtigen, würzigen Genuss zeichnen den Loimu Glögi aus. Du kannst ihn aus mehreren Jahrgängen hier kaufen und im Winter warm trinken.

- Lust auf eine moderne Alternative der experimentellen Art? Eine deutsche Brennerei hat unlängst den innovativen Glüh Gin herausgebracht, der dem Glühwein ähnelt, aber auf Gin basiert.