Inselwhisky vom Feinsten: Talisker Scotch
Einige Eigenheiten heben die Talisker Distillery von der Konkurrenz ab. So verlässt sie sich anders als alle anderen auf zwei wash stills und drei spirit stills. Das hängt damit zusammen, dass die Brennerei bis in die 20er-Jahre hinein dreifach destillierten Whisky von der Isle of Skye produzierte. Der extra Brennapparat wurde einfach stehen gelassen, obwohl man inzwischen regulären zweifach destillierten Single Malt anbietet. Apropos Destillation: Die außergewöhnliche Schwanenhals-Form der Brennsäulen führt dazu, dass ein Teil des aufsteigenden Alkoholdampfes bereits zu kondensieren beginnt, bevor er den Kondensator erreicht hat. Er fließt in die Destille zurück und wird ein zweites Mal destilliert. Dies übt genauso einen Einfluss auf den Talisker Whisky aus wie die Tatsache, dass die Brennerei seit 1972 dieselbe Getreidesorte als Rohstoff verwendet. Das Gerstenmalz wird von Glen Ord bezogen und in der Regel über einem Torffeuer gedarrt, bis es einen Phenolgehalt von 18 bis 20 ppm aufweist. Die harschen Bedingungen des Produktionsstandorts verleihen dem Inselwhisky von Talisker eine Art Terroir-Charakter, noch verstärkt durch das mineralreiche Wasser aus dem Umland. All das – und die Lagerung in amerikanischen Weißeichefässern – wirkt sich auf den Scotch aus. Pro Jahr produziert die Destillerie rund 3,5 Millionen Liter Whisky unter der Regie von Diageo und experimentiert dabei auch zunehmend mit weiteren Fasstypen wie Sherryfässern für ein Finishing. Der repräsentative Talisker Skye Whisky, der Talisker Storm Whisky und der hochprozentige Talisker 57° North Whisky mit erhöhtem Alkoholgehalt zählen zu den Klassikern aus dem Angebot, wobei es auch 18 oder 25 Jahre alten Island Whisky zu entdecken gibt.