Wissenswert: Welche Whiskysorten gibt es?

Whisky ist eine der Top-Spirituosen. Aber welche Whiskeysorten gibt es bzw. welche Arten von Whisky kann man kaufen? Und welche Whiskys sollte man probiert haben? Hier gibt’s für dich kurz und prägnant Antworten auf diese wichtigen Fragen.

Welche Whiskysorten gibt es in Schottland?

Schon allein der Whisky aus Schottland unterteilt sich in mehrere Whiskyarten, die alle ganz bestimmte Charakterzüge aufweisen, obwohl sie natürlich viel gemeinsam haben. Unterscheiden lässt sich entweder nach der Whiskysorte an sich oder nach der Whiskyregion in Schottland. Geht man nach ersterer Methode vor, sind vier schottische Whiskysorten festzustellen:

  • Single Malt Scotch Whisky (aus gemälzter Gerste)

  • Single Grain Whisky (aus ungemälztem Getreide)

  • Blended Scotch Whisky (ein Verschnitt aus Malt Whisky und Grain Whisky)

  • Blended Malt Whisky / Vatted Malt Whisky (ein Verschnitt aus Malt Whiskys)

Innerhalb dieser Kategorie sind weitere Differenzierungen möglich. So gibt es z. B. den recht schweren, traditionellen pot still Whisky aus dem Kupferbrennkessel, der diskontinuierlich destilliert wird. Ihm steht der leichte, modernere column still Whisky aus dem effizienten Säulensystem für die kontinuierliche Destillation gegenüber. Schottischer Whisky muss übrigens – wie sein Verwandter irischer Whiskey – bestimmte gesetzlich festgelegte Merkmale aufweisen, um als solcher klassifiziert zu werden. So muss Scotch Whisky beispielsweise nach der Destillation mindestens drei Jahre in einem Eichenfass gelagert worden sein. Beim Irish Whiskey aus Irland ist das ähnlich, wobei er sich übrigens in Blended Irish Whiskey und Pot Still Whiskey (Malt Whiskey) unterteilt.

Die Frage "Welche Whiskyarten gibt es in Schottland?" liefert außerdem eine andere Antwort, die sich am Produktionsstandort orientiert:

  • Highland Whisky / Highlander (in der großen Hochland-Region der Highlands destilliert)

  • Lowland Whisky / Lowlander (in der südlicheren Hälfte Schottlands in den Lowlands destilliert)

  • Speyside Whisky (aus der in die Highlands eingebetteten, kleinen Whiskyregion Speyside mit zahlreichen Brennereien)

  • Island Whisky (Inselwhisky von den Inseln der Hebriden wie Arran, Skye, Orkney und Mull)

  • Islay Whisky (von der Hebrideninsel Islay mit rund zehn Destillerien)

  • Campbeltown Whisky (aus der gleichnamigen Stadt)

Schottland

Welche Whiskysorten gibt es offiziell / international?

Auch hier gibt es keine einzig richtige Antwort. Zwar existieren in jedem Land und auch innerhalb der Europäischen Union gewisse Vorschriften, damit eine Spirituose sich überhaupt Whisky nennen darf, aber offizielle Whiskyarten findet man nicht. Übliche Whiskysorten werden in Malt Whisky, Grain Whisky und Blended Whisky – also je nach ihrer Getreideart – unterteilt, wie beim Scotch. Grain Whisky aus nicht gemälztem Getreide wandert zumeist in Blends, gemeinsam mit Malt Whisky. Daneben hat es sich eingebürgert, Whisky nach der Herkunft zu benennen. Bekannte Beispiele für solche Whiskysorten sind der Scotch Whisky aus Schottland, der Irish Whiskey aus Irland, der Canadian Whisky aus Kanada, der American Whiskey aus Amerika, der Japanese Whisky aus Japan und der Tennessee Whiskey aus Tennessee sowie der Kentucky Straight Bourbon aus Kentucky. In letzteren beiden Fällen handelt es sich nicht um ein Land, sondern um ein Gebiet bzw. einen festen Produktionsstandort.

Und wie sieht es mit Whiskysorten wie Single Cask Whisky bzw. Single Barrel Whiskey und Cask Strength Whisky bzw. Barrel Proof Whiskey aus? Darunter versteht man jeweils eine Einzelfassabfüllung (Inhalt von nur einem Fass für eine limitierte Anzahl an Flaschen) und einen Whisky in Fassstärke, dessen hoher Alkoholgehalt durch die lange Lagerung beeinflusst und nicht durch Wasser künstlich herabgesenkt wurde. Ein Vintage Whisky ist eine rare Jahrgangsabfüllung, wobei der Jahrgang angegeben werden muss. Und was ist Small Batch Whisky? Darunter versteht man Whisky, der in geringen Chargen hergestellt wird.

USA

Welche Whiskysorten gibt es in den USA?

Whiskey aus Amerika – wie der irische Whiskey mit e geschrieben – wird häufig als Klasse für sich betrachtet. Aber verallgemeinern sollte man den Whiskey aus den USA nicht, denn er umfasst mehrere Whiskyarten. Der Bourbon Whiskey muss sich bei der Maische mindestens zu 51 % auf Mais verlassen. Dementsprechend spielt beim Rye Whiskey der Roggen bei der Maische die Hauptrolle. Corn Whiskey ist eher unüblich und bezeichnet amerikanischen Whiskey aus mindestens 80 % Mais-Anteil. Amerikanischer Whiskey aus Tennessee ist übrigens oft ein Bourbon, wird jedoch nicht als solcher bezeichnet. Einige Destillerien nutzen den Ausdruck Straight Whisky. Er nennt sich "gerade", weil er von einer Brennerei stammt, statt ein Blend mehrerer Betriebe zu sein oder einen Verschnitt mit neutralem Alkohol darzustellen. Blended American Whisky ist übrigens selten.

Whisky

Welche Whiskys muss man haben?

Welchen Whisky kaufen? Das ist eine der wenigen Fragen, auf die wir keine Antwort parat haben. Im Grunde sollte nämlich jeder selbst entscheiden, was ihm zusagt und was er in welchen Maßen bestellt. Aber eine Frage mit ähnlicher Bedeutung können wir dann doch beantworten: Welche Whiskys sammeln? Whisky als Wertanlage wird nämlich derzeit immer interessanter, vor allem für all jene, die sich mit Spirituosen auskennen und vielleicht sogar einen Keller zur Hand haben. Welche Whiskys als Anlage? Besonders alte Abfüllungen, limitierte Sondereditionen, nicht mehr produzierte Whiskys und Produkte von inzwischen geschlossenen Betrieben sind eine gute Idee. Auf die eigentliche Whiskysorte kommt es hier nicht an.

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