5 gängige Irrtümer über den Gin

Gin ist in. Daran lässt sich nicht rütteln. Vor allem in Deutschland schätzen ihn immer mehr Hersteller und Genießer. Wir klären hier einige weitverbreitete Vorurteile und Irrtümer auf.

Behauptung 1:
Dry Gin kommt ohne Zucker aus

Das englische Wort "dry" bedeutet trocken, und somit könnte man meinen, ein Dry Gin verzichte komplett auf Zucker. Das ist jedoch nur die halbe Wahrheit. Handelt es sich um einen London Dry Gin, dann darf in der Tat kein Zucker zugegeben werden. Auch ein Dry Gin ist in der Regel so gut wie nicht süß, doch manchmal hilft ein klein wenig Zucker dabei, bestimmte Aromen freizusetzen und zur Geltung zu bringen. Seit 2014 gibt es rechtliche Vorschriften für die Menge an Zuckerzusatz: Einem Dry Gin darf man bei der Herstellung lediglich 0,1 Gramm Zucker pro 1 Liter Destillat hinzufügen. Magst Du es süßer, solltest Du dich an Old Tom Gin oder moderne Experimente halten.

Weltkarte der Botanicals
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Gin&Tonic mit Eiswürfel
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Behauptung 2:
Gin kann nicht verfallen

Grundsätzlich stimmt das, denn der hohe Alkoholgehalt von rund 40 % vol. verhindert es, dass der Gin "schlecht wird". Ein Verfallsdatum gibt es nicht – aber das soll nicht bedeuten, dass Du Gin endlos lang lagern kannst. Hast Du die Flasche einmal geöffnet und relativ viel Inhalt entnommen, gelangt Sauerstoff hinein. Das führt zu einer Oxidation und zu einem Verflüchtigen und Verändern der Aromen. Nach dem Öffnen (und dem Leeren von rund der halben Flasche) solltest Du den Gin höchstens sechs bis neun Monate lang aufbewahren, bevor er sich zu sehr verändert und verschlechtert. Danach könnte sich die Spirituose trüben, seifig wirken oder eine alkoholische Schärfe aufweisen.

Behauptung 3:
Gin wird immer in Cocktails getrunken

Zwar bietet sich der Wacholderschnaps zum Mixen von Longdrinks und Cocktails an, doch manche Qualitätsprodukte kann man ebenso gut pur trinken.

Alles, was ins Premium-Segment gehört oder sich durch besondere Zutaten auszeichnet, dürftest Du ohne Weiteres nur mit etwas Eis genießen, damit die Aromen sich ungestört entfalten können.

Zum Teil ist ein hoher Preis oder eine anspruchsvolle Produktpräsentation ein Hinweis darauf, dass es sich um feinen Sipping Gin für den puren Genuss handelt.

Behauptung 4:
Gin wird immer mit den gleichen Botanicals aromatisiert

Es mag zwar korrekt sein, dass Wacholder, Koriander, Zitrusfruchtschalen, Zimt und Anis zu den allgegenwärtigen Zutaten gehören, doch theoretisch eigenen sich über 120 pflanzliche Komponenten zur Aromatisierung von Gin. Immer mehr Hersteller experimentieren mit den Botanicals und verlassen sich z. B. auf Exotisches aus Asien oder Afrika oder konzentrieren sich auf Kräuter und Blumen aus der Region. Je nach der Zusammensetzung und dem Anteil der Botanicals mag ein Gin sich floral, fruchtig, herbal, würzig, herb, süßlich, pikant oder komplex geben.

Tonic Water leuchtet im Schwarzlicht
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Behauptung 5:
Gin leuchtet unter Schwarzlicht blau

So manch einer wird irgendwo gelesen oder gehört haben, Gin leuchte unter Schwarzlicht hellblau. Das ist falsch. Gin gemeinsam mit Tonic hingegen zeichnet sich in der Tat durch einen bläulichen Farbton aus, wenn er UV-Licht oder Schwarzlicht ausgesetzt wird. Die blaue Färbung wird durch das Chinin ausgelöst, das im Tonic Water enthalten ist. Du musst also einen Gin & Tonic mixen, wenn Du mit einem Farbeffekt begeistern willst.

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