Mir fällt auf, dass die Entfernungsangaben nun wieder in Kilometern angegeben sind. Die Vegetation ist karg und trocken, doch mir macht das nichts aus. Darüber hinaus lassen die endlosen Geraden und die nunmehr gefahrenen 4000 Kilometer meinen Motivationsspiegel steigen. Mein erster Eindruck von Mexiko und seinen Menschen ist positiv. Selbst über die mexikanischen Hunde kann ich bisher nichts Negatives berichten.
Der positive Eindruck von den Menschen sollte sich beinahe täglich bestätigen. So werde ich immer wieder von vorbeifahrenden Fahrzeugen freundlich angehupt und winkende Arme fliegen mir entgegen. Immer wieder treffe ich Menschen, mit denen ich mich in allen möglichen Variationen unterhalte, bekomme kleinere Geschenke und merke, dass es richtig war, dieses Abenteuer einzugehen. Ich schöpfe immer wieder neue Motivation aus diesen Begegnungen.
Auf meiner Etappe von Monclova in Richtung Monterrey durchquere ich das mexikanische Death Valley und der Name ist Programm. Die bisher schon karge Landschaft verwandelt sich in eine noch kargere, geschmückt mit Kakteen und Dornenbüschen. Zum Frühstück gibt es Tacos mit Salsa-Sauce, die meinem europäischen Mund den gesamten Tag ein brennendes Gefühl verschafft. Das ist Mexiko. Mexiko sind auch die wunderschönen Sonnenuntergänge, die ich unter Palmen, mitten in der Steppe oder auch auf dem 2625 Meter hohen Berg Cerro Tía Chena genießen darf.
Aus dieser melancholischen Stimmung und Landschaft werde ich dann aber kurz vor der Millionenstadt Monterrey gerissen. Dreck und Lärm begleiten mich und in kurzen regelmäßigen Abständen muss ich nun für die Benutzung der Straße an aufgebauten Kassenhäuschen zahlen.