Nun kommen wir aberzurück zum Rum: Der Cihuatán liegt mit einem kräftigen Farbton im Glas, der irgendwo zwischen Kupfer und einer Nuance Rostmuskat. Beim Schwenken hinterlässt er ölige Spuren, die zügig wieder hinab laufen.
In der Nase begeistert er mit intensiven fruchtigen Aromen von getrocknete Feigen und Äpfel, dazu gesellen sich reichlichToffee und Vanille und eine kolonnentypische Klebernote. Daneben kommen Aromen von gerösteten Haselnüssen, Milchschokolade und nicht zu aufdringliche Holzaromen zur Geltung. Mit etwas Zeit zum Atmen zeigen sich auch florale Aromen und die Klebernote rückt in den Hintergrund.
Am Gaumen setzt sich der Einruck fort: Wir finden wieder kandierte Äpfel, bei denen der Zucker schon ein paar Röstnoten abbekommen hat und nun getrocknete Aprikosen. Wieder Milchschokolade, Vanille, Holz und auch Haselnüsse. Wobei auch im Geschmack das Holz nicht zu dominant ist und auch kaum Bitterstoffe abgegeben hat, was mich bei der langen Lagerzeit in den Tropen doch sehr verwundert. Das Mundgefühl ist angenehm cremig und die Alkoholeinbindung ist sehr gut. Wir können zumindest kaum Alkohol wahrnehmen. Ein wenig Zeit zum Atmen solltet ihr dem Rum aber auf jeden Fall gönnen. Im mittellangen Abgang finden die bereits benannten Aromen von getrockneten Aprikosen, Milchschokolade, Haselnuss und Nougat mit einer nun etwas präsenteren Holzwürze zusammen.
An wen richtet sich dieser Rum? Nun eigentlich an jeden ambitionierten Rumgenießer, der sich aus den Abfüllungen in Trinkstärke lösen und auf Zusätze wie Zucker verzichten möchte um den Rum in seiner ursprünglichen Form zu trinken. Er überfordert nicht, aber langweilt auch nicht. Der Dualidad ist ein angenehmer „All Day Sipping Rum“ in der Kategorie der Single Cask Abfüllungen, der sehr fruchtbetont ist.