Wissenswertes über

die column still Destillation von Rum

Bei der Herstellung von Rum spielt die Lagerung eine wichtige Rolle. Sie ist aber weder ein Muss, noch der einzige Faktor, der sich auf das Endergebnis auswirkt. So beginnt das Ganze schon bei der genauen Auswahl und Verarbeitung des Rohstoffes. Insbesondere der Brennvorgang ist ein wichtiger Schritt bei der Rum Herstellung. Er erfolgt entweder im pot still oder im column still. Letztere column still Destillation, die so weitverbreitet ist, wollen wir hier kurz vorstellen. Immerhin ist ein Blick hinter die Kulissen oft auch eine tolle Art und Weise, Spirituosen noch besser kennenzulernen und noch mehr zu schätzen.

10 interessante Fakten zur column still Destillation

1. Was ist ein Column Still? Bei column still handelt es sich um einen englischen Begriff. Mit dem Wort "still" bezeichnet man einen Brennapparat. Und "column" bedeutet Säule. Dementsprechend nennen wir die Vorrichtung im Deutschen entweder Brennkolonne, Destillationskolonne oder Brennsäule. Und das Synonym für column still distilling/distillation ist hierzulande Säulenbrennverfahren.

2. Das Gegenstück zum column still ist der pot still. Hierunter verstehen wir einen Brennkessel (meist Kupferbrennkessel, da copper pot still) bzw. eine Brennblase. Sie unterscheidet sich nicht nur in der Form von der Brennsäule, sondern auch im Verfahren. So lässt sich grob in zwei Brennverfahren unterscheiden, die nicht nur bei der Herstellung von Rum, sondern z. B. auch Whisky zum Einsatz kommen.

3. Unterschieden wird bei der Spirituosenherstellung in diese beiden Destillationsverfahren: kontinuierliche diskontinuierliche Destillation. Für erstere verwendet man die Destillationskolonne. Sie ermöglicht das kontinuierliche Destillieren, indem der erhitzte Alkohol verdampft und durch den langen Hals im Kühler kondensiert. Wir sprechen von kontinuierlich, da ohne Unterbrechung neue Maische in den Brennapparat gegeben wird.

4. Das kontinuierliche Destillationsverfahren eignet sich vor allem für die Herstellung von großen Mengen an Agraralkohol. Jener kann wiederum z. B. für Gin verwendet werden. Aber auch bei der Rum-Herstellung ist die Destillation im column still oft rentabler. Sie erspart Aufwand und Zeit und aus der industriellen Produktion nicht mehr wegzudenken. Mithilfe von Brennsäulen lässt sich nämlich ein Destillat mit einem maximalen Alkoholgehalt von 94,8 % vol. gewinnen, wobei sie aufgrund des kontinuierlichen Brennens einen großen Kostenvorteil bieten. Das soll jedoch nicht bedeuten, man würde hiermit weniger Qualität erzielen, oder im kleinen Stil agierende Destillerien würden das column still mit Zweisäulensystem nicht einsetzen.

5. Erfunden wurde die Brennkolonne von dem Ingenieur Jean Baptiste Cellier-Blumenthal aus Belgien. Wenig später revolutionierten zwei weitere Tüftler die Brenntechnik und legten den Grundstein für das Patentbrennverfahren. Andere Bezeichnungen hierfür sind patent still distilling, column still/distilling (Säulenbrennverfahren), continuous still/distilling (kontinuierliches Destillieren) oder Coffey still/distilling. Letzterer Begriff ist der Tatsache zu verdanken, dass Aeneas Coffey aus Irland den Prozess optimierte, nachdem er zu Beginn des 19. Jahrhunderts von Robert Stein aus Schottland erfunden wurde. Dementsprechend prägte das Patentbrennverfahren im column still bzw. im Patent still oder Coffey still den Scotch Whisky, wobei es heute in ähnlicher Form die Rum Destillation kennzeichnet.

Zuckerrohr

So ermöglichte es die Modifikation mit zwei Säulen durch Aeneas Coffey, dass der aufsteigende Dampf nicht gemeinsam mit dem Alkohol in das Behältnis zum Auffangen wanderte. Stattdessen ließ sich ein größerer Anteil davon mithilfe einer Rezirkulation wieder nutzen. So ersparte man sich das vielfache Destillieren und erhielt gleichzeitig mit dem Whisky oder Column Still Rum ein Destillat mit einem vergleichsweise höheren Alkoholgehalt sowie mit einem leichteren Charakter. Eine moderne Weiterentwicklung der patent still Destillation von Rum stellen Mehrsäulenanlagen dar, bei der mehr als zwei Brennsäulen zum Tragen kommen und unterschiedliche Rumstile möglich sind. Giganten wie Bacardi schwören hierauf.

Rum

6. Und wie funktioniert das Zweisäulensystem für die Destillation von Rum denn nun? Die erste Säule nennt man Analyzer bzw. Analysator. In ihr steigt der Alkoholdampf auf, während die Maische stufenweise nach unten abgetragen wird. Die zweite Säule hört auf den Namen Rectifier bzw. Rektifikator und kümmert sich um die Rektifizierung. Der aus der Maische gewonnene, dank Abkühlen kondensierte Alkohol läuft durch diese Kolonne und zirkuliert dort so lange, bis man den erwünschten Alkoholgehalt erreicht hat. Es lässt sich also grob sagen, dass ein Column Still quasi ähnlich funktioniert wie eine Serie an Pot Stills - nur eben in einer Kombination aus langhalsigen, vertikalen Säulen angeordnet.

7. Was ist neben den Details der Produktion der Unterschied zwischen Pot Still Rum und Column Still Rum? Rum aus dem pot still gibt sich eher schwerer, wohingegen Rum aus dem column still leichter wirkt. Außerdem verhelfen die beiden Brennsäulen dem column still Rum aus der Karibik oder anderen Gefilden zu einer herrlichen Weichheit und machen ihn angenehm zu trinken. Manchmal entscheidet sich eine Brennerei oder ein Abfüller für einen Blend aus beiden Destillaten. Allgemein dominiert im Handel der Column Still Rum, ohne dass dies explizit erwähnt wird.

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