Sizilien

Marsala: der Geheimtipp unter den Likörweinen

Geht es um Likörwein, auch als aufgespriteter Wein bezeichnet, dann führt kein Weg am Sherry und am Portwein vorbei. Aber auch der Madeira und der Marsala verdienen viel Aufmerksamkeit. Wie ihre bekannteren, im größeren Stil hergestellten Konkurrenten begeistern sie als regionale Spezialitäten. Neugierig geworden? Wir beantworten heute fünf häufig gestellte Fragen zum Marsalawein.

1. Was ist Marsala Wein?

Fachbegriffe für dieses örtlich begrenzte Produkt sind noch Vino Marsala oder Vino di Marsala. Fälschlicherweise schreiben manche den Likörwein Masala. Grob gesagt handelt es sich hier um einen aufgespriteten Wein. Das bedeutet, dass man den Prozess der natürlichen Gärung der Weintrauben unterbricht, indem man Alkohol hinzufügt. Solcher verstärkter Wein besitzt hinterher einen leicht erhöhten Alkoholgehalt - im Falle von Marsala 17 bis 20 % vol. Er kann sowohl trocken als auch süß sein, sodass man sich vom Begriff Likörwein nicht beirren lassen sollte. Interessanterweise gibt es auch Marsala, der nicht aufgespritet wird. Er ist jedoch seltener und wird fast nur vor Ort getrunken.

2. Wo liegt Marsala?

Namensgebend für den Marsalawein ist die Hafenstadt Marsala ganz im Süden von Italien. Sie befindet sich auf der Insel Sizilien an der Westküste zum Mittelmeer in der Provinz Trapani und ist der einzige Ort, an dem der Likörwein mit kontrollierter Herkunftsbezeichnung hergestellt werden darf. Seit den 60er-Jahren besitzt der Marsalawein diesen DOC-Status.

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3. Wie wird Marsala hergestellt?

Wie bereits erwähnt, stoppt man das Fermentieren mit der Beigabe von einem alkoholischen Destillat wie Weinbrand. Anschließend geht es an eine Lagerung in Holzfässern. Die Details der Herstellung unterscheiden sich von Art zu Art. Es gibt also keine einzig richtige Antwort auf die Frage, wie wird Marsala gemacht. Die Marsala Sorten unterscheiden sich z. B. in der Cuvée, also in der Zusammensetzung der Rebsorten. Diese wirken sich auf die Farbe ebenso aus wie auf den Gesamteindruck.

Marsala: Was ist drin? Und wie sieht Marsala aus? Marsala Rubino basiert (mehrheitlich) auf Rotweinsorten und besitzt eine rubinrote Farbe; Marsala Oro oder Ambra hingegen basieren auf Weißweinsorten und sind jeweils gold oder bernsteinfarben. Knapp 1.600 ha Weinberge sind mit größtenteils dort einheimischen Rebsorten bepflanzt, darunter vor allem Grillo, Inzolia, Nero d'Avola und Catarratto. Bei den Marsala Sorten wird darüber hinaus nach der Dauer und Art der Lagerung unterschieden. Der Marsala Fine ist mit einem Jahr Ruhephase der Jüngste im Bunde. Ihm schließen sich Abfüllungen wie Marsala Superiore, Riserva und Vergine Soleras an. Es kommen sowohl große Eichenfässer als auch kleinere Barriques zum Einsatz.

4. Wie schmeckt Marsala?

Je länger der Marsala Likörwein reifen darf, desto komplexer wird er. So vernimmt man neben der fruchtigen Hauptnote z. B. nussige oder würzige Beiklänge. In der Regel schwingt zudem ein süßer Unterton von Vanille oder Honig mit. Mandel, Holz oder etwas Saures können ebenfalls mit von der Partie sein. Wie genau Marsala schmeckt, das hängt von der Machart ab. Unterschieden wird zudem in Marsala Secco (trocken), Marsala Semisecco (halbtrocken) und Marsala Dolce (süß) mit einem unterschiedlich hohen Restzuckergehalt.

Fässer

5. Wie trinkt man Marsala Wein?

Viele von uns kennen den Marsala als Küchenwein, der seinen Weg in bestimmte Rezepte findet. Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Will man Marsala wie beim Italiener trinken, dann ist er ein Speisebegleiter zu trockenem Gebäck oder zu Käse. Auch zu einer guten Zigarre wird der Likörwein gern (leicht gekühlt) getrunken. Eine weitere Antwort auf die Frage "Marsala wie trinken?" ist, ihn als Dessertwein zu genießen. Süßer Marsala passt z. B. zu italienischen Nachspeisen wie Tiramisu. Zu Obstsalat und anderen Süßspeisen passt er ebenfalls. Wann trinkt man Marsala? Wer mag, genießt Marsala als Digestif nach dem Essen (süßlich und fruchtig) oder als Aperitif (trocken und nussig bis würzig) vor dem Essen bei einer Trinktemperatur von 10 bis 13 °C.

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