Tequila und Mezcal: Agave ist nicht gleich Agave
Der Begriff Mezcal ist zurückzuführen auf das aztekische Wort für „gekochte Agave“ („Mexcalmetl“) und bezeichnet demnach alle Spirituosen, die aus der piña ─ dem Herzstück ─ einer Agave produziert werden. So gehört Tequila der Mezcal-Familie an, jedoch gibt es zahlreiche Unterschiede, die beide Spirituosen voneinander abgrenzen.
So darf für die Tequila-Produktion nur die Blaue Weberagave aus den Regionen Jalisco, Nayarit, Guanajuato, Michoacán und Tamaulipas verwendet werden. Bis zu einem Jahrzehnt reifen diese auf dem Feld, bevor sie von den jimadores behutsam mit Handarbeit geerntet werden. Durch die anschließende Verarbeitung der Agaven entsteht das mexikanische Nationalgetränk, auch als Göttertrunk bekannt. Dank der unterschiedlichen Geschmacksprofile, teils geprägt von der Lagerung in Eichenholzfässern verschiedener Herkunft, lässt sich Tequila immer wieder neu interpretieren. Um dieses Kulturgut zu schützen, werden die Herkunft und Produktion vom Consejo Regulador del Tequila A.C. (CRT) streng überwacht.
Ein Mezcal hingegen darf aus über 30 verschiedenen Agavenpflanzen hergestellt werden, die entweder wild wachsen oder auf dem Feld angebaut werden. Auch hier unterliegt die Produktion bestimmten Richtlinien, die von einer staatlichen Behörde überwacht werden. Das Geschmacksprofil von Mezcal ist durch rauchige Noten durchdrungen, die aufgrund der besonderen, handwerklichen Herstellung entstehen. Diese unterscheidet sich von Region zu Region, jedoch finden meist uralte Methoden Anwendung. Entscheidend bei Mezcal sind die Herkunft, die Art der Herstellung des Destillats und die Sorgfalt, die in die Produktion fließt. Aus diesem Zusammenspiel ergeben sich einzigartige Geschmäcker, geeint durch die charakteristischen, rauchigen Noten.