Scotch der etwas anderen Art: schottische Whiskyregionen wie die Islands

Hast Du schon einmal gehört, das Scotch nicht gleich Scotch ist? Schottischer Whisky nimmt die verschiedensten Züge an, was an den Details seiner Herstellung liegt. Auch die Standortfaktoren üben einen Einfluss auf den Geschmack und das Aroma aus. Schließlich unterteilt sich Schottland in mehrere Whiskyregionen. Ganz besonders die Islands haben als Inseln der Hebriden eine Chance verdient. Was macht sie zum Tipp für Kenner?

Kurzüberblick über die Whiskyregionen Schottlands

Schottische Spirituosen werden im ganzen Land produziert, und das schon seit Jahrhunderten. Es gibt dabei Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu beobachten. Am besten unternimmt man eine Reise durch die Gebiete und beginnt dabei mit den zugänglichen Charmeuren. Wie viele schottische Whiskyregionen gibt es eigentlich? Offiziell spricht man von 5, wobei manche sogar nur 4 davon akzeptieren. Allgemein beläuft sich die Anzahl jedoch auf 6, wenn man die Islands mitrechnet. Diese Whiskyregion berücksichtigt die Inseln Skye, Orkney, Arran, Jura, Mull und Lewis. Die Isle of Islay hingegen wird separat betrachtet. Wenn Du dich durch die Whiskyregionen in Schottland durch probieren willst, empfehlen wir den Start mit den weichen, charmanten Lowlandern und den sanften, doch eleganten Speyside Malts. Auch die offenherzigen Highlander mit mehr als Frucht und Süße haben viel zu bieten, sollten jedoch nicht unterschätzt werden. Dasselbe gilt für die Stadt Campbeltown mit überraschend viel Auswahl. Vom Charakter her sind schottische Whiskys von den Islands danach einzuordnen und fast so charaktervoll wie Islay Malt. Genau genommen macht das Zusammenfassen in die Inseln der Hebriden als gar nicht einmal so viel Sinn, denn innerhalb der Oberkategorie gibt es durchaus interessante Differenzen. Wir nehmen dich mit auf eine Entdeckungsreise!

Faszinierende schottische Whiskys von den Inseln: die Whiskyregion Islands

Eigentlich kennt man den Terroir-Gedanken von Wein, doch auch beim Rum und beim Whisky kommt er auf leicht andere Art zum Ausdruck. Zwar wird Scotch meist in riesigen Mengen produziert und es geht mehr um Effizienz als um Heimatverbundenheit, aber dennoch kann sich der Standort auf das Endprodukt auswirken. Nirgendwo wird das so deutlich wie auf der Insel Islay und bei den Inseln. Schottische Spirituosen von den Islands werden teilweise von nur einem oder von sehr wenigen Brennereien hergestellt. Sie befinden sich meist an der Küste, und das dortige raue, vom Meer geprägte Klima übt einen Einfluss auf die lagernden Inselwhiskys aus. Schon allein deshalb ist nicht jeder schottische Inselwhisky gleich.

Schottland 1

Hinzu kommt, dass manche Inseln oder Destillerien sich auf Peated Whisky mit rauchigem Profil spezialisiert haben, während andere klassischen Single Malt ins Rennen schicken. Und dann gibt es da noch unabhängige Abfüller, die sich sozusagen dem Whisky mit Terroir verschrieben haben und regionaltypische Editionen auf den Markt bringen. Auch maritim beeinflusste Abfüllungen mit Destillaten von Firmen aus den Islands sind zu haben. Sechs Inseln mit aktuell nicht einmal zehn aktiven Whiskyherstellern liefern tolle Alternativen zu den allseits bekannten Klassikern und richten sich aufgrund des hohen Anspruches eher an Kenner.

Hier findest Du einige Fakten zu den bekannten Herstellern von Inselwhisky aus Schottland:

Die Insel Skye innerhalb der Islands ist eine bekannte Anlaufstelle für Scotch - und das, obwohl nur ein einziger Betrieb ihn dort produziert! Umso mehr Aufmerksamkeit verdient die seit fast 200 Jahren aktive Talisker Distillery. Sie wurde in die Classic Malts von Diageo aufgenommen und bietet aromatischen Inselwhisky aus Skye, der oft kraftvoll und selbstbewusst ist. Ein nicht zu ausgeprägter Beiklang von Rauch sowie eine pfeffrige Würze kennzeichnen den Talisker Whisky.

Die Insel Orkney ist genau genommen eine Inselgruppe und außerdem seit knapp 500 Jahren autonom. Im Norden von Schottland gelegen, umfassen die Orkney-Inseln circa 70 Eilande und beherbergen die am nördlichsten gelegenen Produzenten von schottischem Whisky. Die Scapa Distillery ist weniger bekannt; dafür genießt jedoch die Highland Park Distillery einen exzellenten Ruf. Diese Brennerei liefert charakterstarken und charismatischen Inselwhisky aus Orkney, der in die Vergangenheit der Islands entführt. Kennzeichnend für Highland Park Whisky ist, dass er gern den Wikingerhelden oder der nordischen Götterwelt Tribut zollt, was sich im Produktdesign widerspiegelt. Oft zeigt sich schottischer Whisky aus Orkney von der fruchtigen und süßlichen Seite mit einem rauchigen Unterton. Wer schon Erfahrungen mit Speyside Whisky oder Single Malt aus Islay gesammelt hat, kommt hier auf seine Kosten.

Die Insel Arran beheimatet die gleichnamige Destillerie. Sie war damals sogar der Standort von drei Betrieben und blickte auf eine lange Tradition zurück. Wer erste Erfahrungen beim Whisky von den Islands kaufen sammelt, der wird sich mit Arran Whisky wohlfühlen. Sein noch recht junger Hersteller bietet leichte und vergleichsweise trockene Single Malts mit fruchtiger Hauptnote. Getorfter Whisky ist hier nicht zu finden.

Die Insel Jura in der Whiskyregion Islands sollte auf keinen Fall unterschätzt werden. Sie liegt zwischen dem schottischen Festland und Islay und beherbergt die treffend benannte Isle of Jura Distillery. Auf dem kleinen, kaum besiedelten Eiland entsteht dank ihr interessanter, konkurrenzfähiger Inselwhisky mit mehr als nur Süße und salziger Meeresbrise.

Die Insel Mull ist innerhalb der Inneren Hebriden flächenmäßig die zweitgrößte. Dort hat die Tobermory Distillery ihren Sitz. Sie brennt unter dem Firmennamen in der gleichnamigen Hauptstadt ungetorften Single Malt mit Noten von Honig und Früchten. Außerdem schickt sie die Marke Ledaig ins Rennen, die für getorften Inselwhisky steht. Er besitzt oft so viel Torfrauch, dass er an Islay Malt denken lässt. Auch Salz und die Lagerung in Sherryfässern kennzeichnen den Ledaig Whisky von den Islands.

Die Insel Lewis der Äußeren Hebriden wird von den meisten ignoriert, wenn es um Spirituosen aus Schottland geht. Dabei wird sogar hier seit 2011 schottischer Inselwhisky destilliert. Verantwortlich dafür ist moderne Abhainn Dearg Distillery, ein echter Geheimtipp.

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