Rum

Overproof Rum

Hochprozentig und oho!

Normalerweise besitzt Rum einen Alkoholgehalt von etwas mehr als 40 Volumenprozent. Das vorgeschriebene Minimum ist 37,5 % vol. und nach oben hin gibt es eigentlich keine Grenze.  Denn einen Höchstalkoholgehalt gibt es streng genommen nicht. Das klingt interessant für dich? Wenn es also hochprozentiger Rum sein soll, hast Du eine große Auswahl. Es wird in drei Kategorien unterschieden: Cask Strength Rum in natürlicher Fassstärke nach der Lagerung, Navy Strength Rum mit relativ hohem Alkoholgehalt von 54,5 % vol. und Overproof Rum. Was verbirgt sich dahinter? Definitiv mehr als nur Geschmack und Aroma, denn es geht beim Overproof Rum um Rum mit erhöhter Trinkstärke! Die Trinkfesten unter euch sollten also weiterlesen!

Was ist Overproof Rum?

Kurzum: eine Klasse für sich. Der Begriff erklärt sich eigentlich von selbst. Die Amerikaner - und vor der allgemeinen Einführung von Volumenprozent (vol.) auch oft der Rest der Welt - betiteln den Gehalt von Spirituosen an Alkohol mit "proof". Und das englische Wort "over" signalisiert "über/oberhalb/mehr".

Ein Overproof Rum ist also ein hochprozentiger Rum mit einem Alkoholgehalt über der Norm.

Und warum ist Overproof Rum hochprozentig? Das liegt daran, dass die Brennerei oder der Abfüller den Rum nach der Destillation mit nur wenig Wasser verdünnt hat. Der Overproof Rum muss einen Alkoholgehalt von mindestens 57,15 % vol. haben, um als solcher klassifiziert zu werden. Du kannst aber auch Overproof Rum kaufen, der weit mehr als 60, 70 oder sogar 80 Volumenprozent aufweist! International trifft man auf die Kennzeichnung 151, was sich bei einer Stärke von knapp 75 % als Durchschnittswert für den Overproof Rum Alkoholgehalt einpendelt.

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Woher stammt der Name “Overproof Rum”?

Der Begriff "over proof" kam übrigens auf interessante Weise in Umlauf, sofern man den überlieferten Geschichten Glauben schenken darf: Viele Seefahrer und Mitglieder der Armee bzw. Marine deckten sich auf ihren langen Reisen mit Spirituosen ein. Sie testeten dessen Alkoholgehalt, indem sie Schießpulver in ein Glas mit der Spirituose gaben. Jenes so getränkte Schießpulver wurde angezündet. Ausreichend hoher Alkoholgehalt sorgte für eine hell brennende, gelbe Flamme. Bei zu wenig Volumenprozent brannte das Schießpulver nicht. Dieser Beweis – proof – stellte lange die Messgrundlage dar und lebt bis heute im Overproof Rum weiter.

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Herstellung: Wie entsteht Overproof Rum?

Genau genommen besitzt jeder Rum zu Beginn eine hohe Trinkstärke. Er ist in dieser Form so konzentriert, stark und bitter, dass man ihn nicht wirklich trinken kann – wobei bis ins 18. Jahrhundert hinein kaum andere Formen zu haben waren, da es an Methoden zur Verfeinerung fehlte. Der erste Rum mit weniger Volumenprozent als ein Original Rum, eher mit einem Overproof Rum vergleichbar, entstand mehr oder weniger durch Zufall, da man Destillate bei der langen Schiffsreise in Holzfässern lagerte. Bei eben jener Lagerung verflüchtigte sich ein Teil des Alkoholgehalts der Spirituose aufgrund von Luftkontakt, sodass Monate bis Jahre später ein klein wenig sanfter Rum entstand. Dieses Prinzip entwickelte man weiter, um den Echten Rum zu veredeln und attraktiver sowie hochwertiger zu machen. Der geringe Anteil an verflüchtigtem Alkohol reicht aber meist nicht aus, sodass der Rum mit destilliertem Wasser auf die gewünschte Trinkstärke herabgesetzt wird. Bei normalem Rum kommt verhältnismäßig viel Flüssigkeit hinzu, ohne dass dabei das Ganze verwässert wird. Bei Overproof Rum ist kaum Wasser notwendig, sodass er sich beinahe unverfälscht zeigt.

Was ist der Unterschied zwischen Overproof Rum und Cask Strength Rum?

Overproof Rum ist meist weißer Rum, also jung und klar. Das bedeutet, dass er nach dem Destillieren nicht jahrelang in Holzfässern lagerte, sondern höchstens kurzzeitig in Stahltanks ruhte, um seine Mitte zu finden. Soll es stattdessen ein dunkler Rum mit hohem Alkoholgehalt sein, empfiehlt sich Cask Strength Rum, der nach der jahrelangen Reifung ohne ein Verdünnen in Fassstärke auf den Markt kam. Auch goldener bzw. brauner High Proof Rum oder Navy Strength Rum eignet sich als Alternative zum Overproof Rum online kaufen. Teilweise wird ein High Proof dann doch als gelagerter Overproof Rum veröffentlicht und gibt sich dann eher süß statt fruchtig oder grasig. Gemeinsam ist den Varianten ihre alkoholische Power, die auf Anhieb einschlägt wie eine Spirituosenbombe.

Wie trinkt man Overproof Rum und wie schmeckt er?

Eins vorab, wir haben es oben bereits angedeutet: bitte nicht pur trinken! Aber was ist der richtige Verwendungszweck von Overproof Rum? Der hochprozentige Rum ist so konzentriert, dass der enthaltene Alkohol nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollte. Hinzu kommt, dass durch den alkoholischen Biss die sonst bei Rum so beliebten Aromen und Geschmacksnoten durch einen deutlichen Ester-Geschmack eher in den Hintergrund verdrängt werden. Du solltest stattdessen Overproof Rum Cocktails und Longdrinks mixen. Das ist nämlich der Hauptverwendungszweck: Overproof Rum zum Mixen von Drinks. Als konzentrierter und hochprozentiger Rum eignet sich so eine Spirituose vor allem, wenn sich der Rum gegen viele andere (recht intensive) Zutaten durchsetzen muss oder wenn schon ausgesprochen geringe Dosierungen ausreichen sollen.

Rum Overproof soll einem Drink mehr Aussagekraft verleihen, ohne sich dabei auf die bestehenden anderen Aromen auszuwirken.

Der Blanco Rum mit erhöhter Trinkstärke eignet sich vor allem für tropische Cocktails, bei denen fruchtige Komponenten im Vordergrund stehen und bei dem eine erfrischende bis anregende Wirkung erwünscht ist. Beispiele für Longdrinks und Cocktails mit Overproof Rum sind u. a. Wild Horse (Pfirsich-Hälfte, Zuckerwürfel, Overproof Rum – der angezündet wird – sowie diverse fruchtige Mixzutaten und Bourbon Whiskey), Zombie (mit weißem Rum und Overproof Rum), Mai Tai (mit braunem Rum und Overproof Rum) und B52 (Baileys Likör, Kaffeelikör, Rum Overproof). Rezepte für kraftvolle Cocktails mit Overproof Rum findet ihr unten!

Overproof Rum werden in Umlauf gebracht, damit der Kunde ein Wörtchen mitreden kann. Statt sich auf die endgültig herabgesetzte Variante zu verlassen, kann er selbst entscheiden, wie viel Wasser er beigibt und wie nahe er dem authentischen, echten Genuss bleibt.

1. Mai Tai mit Overproof Rum:

Mai Tai

Zutaten:

Zubereitung: 

Fülle ein großes Fancyglas zu etwa 50 % mit crushed ice (zerstoßenem Eis). Gib alle Zutaten hinein und rühre um. Zum Garnieren des Longdrinks empfiehlt sich ein Minzezweig oder eine Orangenscheibe am Glasrand. Strohhalm nicht vergessen!

Sichere dir unser Mai Tai Set:

2. Hochprozentiger B52:

b52

Zutaten:

Zubereitung:

Befüll ein Cocktailglas mit dem Kaffeelikör. Lass dann erst den Baileys Sahnelikör und anschließend den hochprozentigen, braunen Rum über eine Löffel-Rückseite ins Glas fließen. So entstehen drei verschiedenfarbige Schichten. Jetzt zündest Du den Cocktail an und lässt ihn ganz kurz brennen. Ist die Flamme ausgepustet, wird der Drink sofort serviert und mit einem kurzen Strohhalm getrunken.

Hole dir alles für den B52 im Set nach Hause:

3. Ein Zombie mit besonderem Kick:

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Zutaten:

Zubereitung:

Hochprozentiger Rum trifft hier auf allerlei Zutaten sowie andere Rumsorten. Gib alles gemeinsam in einen Shaker mit crushed ice (zerstoßenem Eis) und schüttle gut durch. Anschließend gibst Du den Drink in ein mit Eis bestücktes, hohes Glas. Als Dekoration empfiehlt sich eine Cocktailkirsche und/oder ein Ananasstück.

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