Wissenswert:

Absinth - was ist das?

Hast du Lust auf eine berühmt-berüchtigte Spirituose, die seit jeher Faszination auslöst? Dann informier dich hier über den Absinth und entdecke ihn in all seinen interessanten Varianten!

Absinth - Was ist drin?

Der Absinthe lässt sich als Wermutspirituose beschreiben. Mit einem Vermouth sollte man Absinthe jedoch nicht verwechseln, denn die Spirituose umfasst noch weitere Kräuter und Zutaten aus der Natur. In den meisten Fällen beinhaltet das alkoholische Getränk neben dem Wermut noch Fenchel und Anis. Zunehmend ersetzen Hersteller den Anis durch den günstigeren Sternanis (wie sich das beim Gin beobachten lässt). Weitere beliebte Aromastoffe sind Zitronenmelisse, Minze und Ysop. Ab und an trifft man auf Absinth mit noch mehr natürlichen Zutaten wie z. B. Kalmus, Angelikawurzel (Engelswurz), Wacholder, Koriander, Muskat und Veronica.

Das Trio aus Wermut, Anis und Fenchel ist quasi ein Muss und am häufigsten anzutreffen. Für den Geschmack von Absinth sind diese drei Hauptzutaten verantwortlich, während die übrigen Kräuter und Gewürze das Trinkerlebnis abrunden.

Absinth: Warum grüne Fee?

Als Spitznamen für die Wermutspirituose hat sich der Begriff Grüne Fee – auf Französisch La fée verte – eingebürgert. Das hängt mit der grünen Farbe zusammen. Aber warum ist Absinth grün? Die auffällige Farbe ist nicht etwa auf künstliche Farbstoffe zurückzuführen, sondern stammt von dem Chlorophyll in Kräutern wie Ysop, pontischem Wermut, Minze und Melisse. Der Name hat übrigens ebenfalls eine französische Wurzel: Das Wort absinthe (wiederum vom Lateinischen absinthium abgeleitet) war die Bezeichnung für Wermut.

Absinth

Wo wird Absinth hergestellt?

Allen voran in Frankreich und in der Schweiz wird Absinth hergestellt, und das schon seit Jahrhunderten. Bereits in der Bibel erwähnte man die Verwendung von Artemisia-Kräutern für die Naturheilkunde, doch erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde die heute bekannte Rezeptur für Absinthe erfunden. Die Antwort auf die Frage "Wo kommt Absinth her?" lautet: aus der Schweiz. Im Kanton Neuchâtel (Neuenburg) erblickte er als mit Wermut versetzter Wein das Licht der Welt. Vermutlich hat ihn ein Arzt erfunden.

In den folgenden Jahrzehnten erkannten Militärärzte die Absinth Wirkung für sich und erhofften es sich – ähnlich wie die Briten mit ihrem Gin – mit täglichen Absinthe-Rationen für die Soldaten gegen Erkrankungen wie Malaria und gegen schlechtes Trinkwasser anzukämpfen. Frankreich verwandelte alsbald die Spirituose in einen neuen Trend: Mitte des 19. Jahrhunderts existierte die sogenannte "grüne Stunde" (heure verte) im Alltagsleben von französischen Großstädten. Das Absinth trinken zwischen 5 und 7 Uhr abends galt als in. Speziell die Kunstszene und Literaten verhalfen der Wermutspirituose zu mehr Beliebtheit. Sie wird gegenwärtig in ganz Europa hergestellt.

Warum und wann wurde Absinth verboten?

Vielleicht hast Du davon gehört, dass die Spirituose von 1915 bis 1991 verboten war. Einen triftigen Grund dafür gab es nicht; vielmehr wurde der Absinthe zu einer Art Sündenbock. So gab es schon immer Gegner der Spirituose. Sie nahmen 1905 einen Mord zum Anlass, dem Absinth eine negative Wirkung nachzusagen. Sowohl in der Schweiz als auch in Frankreich entstand ein Absinth-Verbot, wohingegen man in Portugal, Spanien und Teilen Großbritanniens weiterhin Absinthe trinken durfte. Man ging davon aus, der durch den Wermut ausgelöste Wirkstoff Thujon mache süchtig bzw. wirke wie eine Droge und verursache einen Rauschzustand. Heute weiß man, dass es keine solche Absinth Wirkung gibt, denn der Thujongehalt ist in der Regel so gering, dass nur wirklich übermäßiger Genuss zu einem riskanten Einfluss auf die geistige und körperliche Gesundheit führen würde. Auf die Frage "Was bewirkt Absinth?" gibt es daher keine beunruhigende Antwort. Nur solltest Du dir dessen bewusst sein, dass neben dem Thujon mit theoretisch stimulierender Wirkung noch der Alkoholgehalt zu berücksichtigen ist. Genau genommen hat Absinth wie viel Prozent Alkohol? Das schwankt von Produkt zu Produkt. Eine recht hohe Trinkstärke ist üblich; das Minimum liegt bei 55 % bis 66 % vol. und einige Abfüllungen setzen sogar auf wuchtige 80 bis 85 % vol.

Absinth

Absinth: Wie trinkt man die Wermutspirituose?

Sicher hast Du schon mitbekommen, dass es bestimmte Trinkrituale rund um die Grüne Fee gibt. Willst Du stilecht Absinth trinken, dann solltest Du erst hier hochwertigen, leicht bitteren Absinth kaufen und dich dann mit dem richtigen Zubehör eindecken. Auf die Frage "Absinth wie servieren?" gibt es nämlich eine spannende Antwort: Die Spirituose wird angezündet! Aber warum Absinth anzünden? Diese tschechische Trinkweise (Feuerritual) wurde von Spirituosenherstellern in Tschechien erfunden, um Kunden den Konsum attraktiver zu machen. Bei diesem Trinkritual musst Du den Absinth mischen. Erst gibst Du ein bis zwei mit Absinth getränkte Würfelzucker auf einen speziellen Absinthlöffel. Dann zündest Du das Ganze auf dem Absinth-Löffel an. Ist der Zucker karamellisiert und wirft Blasen, solltest Du die Flammen löschen und den Zucker in dein Absinth-Glas geben. Üblich ist ein Mischverhältnis von 1:3 bis 1:5 von Absinth mit Eiswasser. Damit vergleichbar ist das französische Trinkritual ohne Absinthe anzünden, bei dem die Spirituose mit Zucker und darüber geträufeltem Wasser getrunken wird.

Schon gewusst? Ähnlich wie die verwandten Anis-Spirituosen Raki, Pastis und Ouzo wird Absinthe nicht pur getrunken. Man verdünnt ihn stattdessen mit Wasser. Die ursprünglich klare, grüne Flüssigkeit opalisiert. Das bedeutet, dass sie trüb und milchig aussieht. Der Grund für diesen Louche-Effekt ist die relativ schlechte Wasserlöslichkeit des in der Spirituose enthaltenen ätherischen Öls Anethol. Populäre Absinthe-Marken sind Abtshof Absinth (mit großer Auswahl in verschiedenen Farben), Tabu und Absinth Czech.

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