Der französische Geheimtipp: Pineau des Charentes

Weintrauben sind der Rohstoff schlechthin, wenn es um alkoholische Getränke geht. Und zu denjenigen, die diese Früchte gemeistert haben, gehören die Franzosen. Neben grandiosen Weinen, Cognac und Armagnac gibt es noch eine französische Spezialität: Der Pineau des Charentes mag weniger berühmt sein, aber auch er steht für edlen, regionaltypischen Genuss. Hier gibt es 5 Dinge, die Du über Pineau wissen solltest.

1. Geschützte Herkunftsbezeichnung

Wie bei Champagner, Cognac, Calvados und vergleichbaren Produkten aus Frankreich darf auch der Pineau des Charentes nur in einem bestimmten Gebiet hergestellt werden. Nach den AOC-Richtlinien beschränkt sich der Produktionsstandort auf die namensgebenden Départements Charente und Charente-Maritime. Daher gibt es verwandte Bezeichnungen für den Traubenbrand wie Pineau Charentais.

2. Der Mix ist das Erfolgsgeheimnis

Es handelt sich bei Pineau des Charentes immer um eine Kombination aus nicht vergorenem Traubenmost und Eaux-de-Vie. Letzteres sind die Weindestillate, die für die Herstellung von Weinbrand wie Cognac zum Einsatz kommen. Das Mischverhältnis liegt meist bei drei Anteilen nicht fermentiertem Traubenmost und einem Anteil Eau de Vie. Man kann also bei Pineau von Likörwein sprechen. Mit den Klassikern wie Portwein, Sherry oder Madeira sollte man ihn jedoch nicht unbedingt vergleichen, da er auf andere Weise aufgespritet wird.

3. Pineau und Cognac sind unzertrennlich

Nicht nur sind die Eaux-de-Vie wichtig für die Herstellung von Pineau des Charentes, sondern er ist auch in derselben Weinbauregion (Charente) zu Hause. Daher ist es nicht weiter verwunderlich, dass Pineau oft von einem Cognac-Haus produziert wird. Ein Beispiel hierfür wäre die Firma Lheraud. Manche Marken hingegen haben sich international eher einen Namen mit Pineau statt mit Brandy gemacht, darunter Claude Thorin.

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4. Es gibt vier Sorten Pineau des Charentes zu entdecken.

Als Klasse für sich betrachtet man den Pineau Vieux, edel und eher selten. Er reifte überdurchschnittlich lang in Eichenfässern und ist daher anspruchsvoll sowie komplex. Gesondert hiervon unterteilt man das Angebot wie folgt: Weißer Pineau aus Weißweinsorten ist heller und lagert in ehemaligen Cognacfässern. Roter Pineau aus Rotweinsorten wird stattdessen meist in Edelstahltanks ausgebaut. Rose Pineau ist ebenfalls eine Seltenheit und begeistert als Likörwein mit eher niedrigem Zuckergehalt, bei dem ein Teil der Trauben zu Rotwein vinifiziert wird.

5. Und warum sollte man Pineau kaufen?

Der Pineau des Charentes ist ein faszinierender Bruder von Cognac, der bisher vor allem in seiner Heimat geschätzt wird. Es mangelt ihm weder an Qualität noch an Finesse und Aussagekraft. Als Alternative zu den Klassikern verspricht er einen fruchtigen Genuss mit einem gewissen Biss von Fruchtsäure, den man sonst bei Weinbrand oder Likörwein eher nicht vernimmt. Relativ konzentriert und nicht zu komplex, verwöhnt er dich in der Regel auch mit Honigsüße und Holznoten. Das Tolle ist, dass Du sowohl vor dem Essen als Aperitif als auch nach dem Essen als Digestif Pineau des Charentes trinken kannst. Er macht außerdem als Longdrink Spaß, beispielsweise mit Tonic.

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