Armagnac: Was ist das?
Armagnac ist nicht nur der Fachbegriff für bestimmte französische Weinbrände, sondern betitelt auch eine Grafschaft und Region im Südwesten des Landes. Der Begriff Armagnac ist geschützt als eine Herkunftsbezeichnung, genauso wie beispielsweise Cognac oder Champagner. Armagnac ist französischer Weinbrand aus der Gascogne, und die Trauben für den Brand müssen in den Gebieten Departments Gers, Lot-et-Garonne und Landes auf einer Gesamtrebfläche von maximal 15.000 ha Land gedeihen sowie reifen. Nur dann sind sie für die Armagnac-Herstellung überhaupt zugelassen. Gemäß den Begriffsbestimmungen der EU ist Armagnac die älteste französische Spirituose und durch die Appellation d'Origine Contrôlée in Name, Herkunft und Herstellungsverfahren eindeutig gesetzlich geregelt. In der Vergangenheit wurde Armagnac als Medizin zur Schmerzlinderung und Desinfektion verwendet. Heute ist er schlicht und einfach eine gern getrunkene Spirituose.
Was ist der Unterschied zwischen Armagnac und Cognac?
Im Gegensatz zu seinem weltberühmten Vetter wird Armagnac nicht im Doppelbrandverfahren, sondern in nur einem einzigen Brennvorgang in der Rektifikationskolonne destilliert. Das hebt ihn von den meisten anderen Weinbränden der Welt ab und kennzeichnet seinen Charakter. Die einfache Destillation sorgt für ein enormes Aroma bei Armagnac, wobei nicht nur die liebsamen, sondern auch die eher unliebsamen Geschmacksstoffe intensiver zur Geltung kommen. Manch einer meint deshalb, dieser Weinbrand sei weniger edel und geschliffen als der Cognac.
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Was hilft den Weinbränden aus der Gascogne dabei, edler und feiner zu werden? Armagnac reift mindestens drei Jahre und für gewöhnlich höchstens 20 Jahre in Eichenholzfässern. Je länger die Lagerzeit, desto höherwertiger gilt der Armagnac in seiner Qualität und desto weicher, harmonischer und vielschichtiger gestaltet sich der Genuss. Um ein Armagnac zu sein, muss der Weinbrand einen Alkoholgehalt von mindestens 40 % vol. aufweisen. Die Grundlage dieser erstaunlichen Spirituose bildet Weißwein, der aus den zugelassenen Rebsorten oberster Qualität stammt: Ugni Blanc, Baco Blanc, Colombard und Folle Blanche. Die "minderen" sechs anderen Rebsorten sind: Blanc Dame, Graisse, Jurancon Blanc, Mauzac, Mauzac Rose und Meslier-Saint-Francois. Sie spielen inzwischen kaum mehr eine Rolle. Sehr interessant gestaltet sich bei Armagnac die Lagerung in Eichenfässern, die für alle Arten Weinbrand - mit Ausnahme von Weißbrand - eine bedeutende Rolle spielt. Für den Ausbau von Armagnac wird nämlich sogenannte "Schwarze Eiche" genutzt. Darunter versteht man die Steineiche der Gascogne, die vor der Verarbeitung zu Fässern mindestens sechs Jahre lang lagern muss. Außerdem darf Armagnac nur in frische Fässer dieser Art, nicht in bereits verwendete, wandern. Man fühlt sich in dieser Hinsicht ein bisschen an den Bourbon Whiskey aus den USA erinnert, bei dem Fässer ebenfalls nur einmal befüllt bzw. verwendet werden. Wie schmeckt Armagnac? Die Aromen aus der Steineiche ähneln Vanille, Pflaume und Pfeffer, weshalb man sie verspüren kann. Armagnac bietet damit ein ausgesprochen faszinierendes Geschmacksprofil mit Alleinstellungsmerkmal und hat es nicht verdient, ständig mit dem Cognac verglichen zu werden. Dieser Weinbrand ist eine verkannte Spirituose und unbedingt probierenswert. Sollten wir einen bestimmten Armagnac nicht auf Lager haben, zögere nicht, uns anzusprechen.