Cognac: Edler Branntwein aus Frankreich
Wer jemals in einem schönen Sommer durch den Südwesten Frankreichs gereist ist, weiß es: In einer Domaine tief im Herzen des Landes liegt die Champagne. Die Landschaft ist von schönen wellenartigen Hügeln umgeben, auf denen kilometerweit riesige Weinstöcke wachsen und reifen. An heißen Sommertagen kann man mit bloßem Auge sehen, wie die Luft erhitzt und den Horizont zum Glühen bringt. An jenem Ort mitten in der Charente wird eines der großartigsten Produkte Frankreichs hergestellt und in die ganze Welt exportiert: Der Cognac! Hier wird der Branntwein geboren und reift über Jahrzehnte zum edlen Endprodukt heran.
Weinbrand oder Cognac: Worin liegt der Unterschied?
Der Name Cognac ist geschützt. Nur aus Weißweinen hergestellte Branntweine aus Frankreich und aus der gleichnamigen Region dürfen sich mit der Bezeichnung Cognac rühmen – alles andere sind Weinbrände oder Brandys. Seit 1920 ist es in anderen Ländern verboten, den Begriff Cognac für eigene Produkte zu verwenden. Damit will man die Herkunftsbezeichnung und die Qualität des Herkunftsgebietes wahren und schützen. Daher ist hierzulande der Begriff Weinbrand geläufig. In Georgien beispielsweise ist der Cognac eher als Schnaps bekannt und in einigen Teilen Afrikas kennt man ihn als Konyagi – eine weltbekannte Spirituose, wie man liest!
Warum fasziniert uns der französische Weinbrand so sehr?
Auch mit der Herstellung von Cognac sind etliche Richtlinien verbunden, an die sich alle Brennereien halten müssen und die dazu beigetragen haben, dass sich diese edle Spirituose im Laufe von Jahrhunderten kaum verändert hat. Unter anderem dürfen nur offiziell zugelassene Rebsorten genutzt werden. Vielerorts bauen Destillerien ihre eigenen Weinsorten an, die sie dann für die Gewinnung der Cognacs verwenden. Darunter befinden sich jedoch zu fast 90 % die drei Rebsorten Ugni Blanc, Colombard und Folle Blanche.
Neben der Auswahl an Rebsorten unterliegt auch das Herstellungsverfahren einigen Beschränkungen. So muss Cognac mittels Doppelbrandverfahren gewonnen werden. Nur das Herzstück daraus wird mit dem reinsten Quellwasser verdünnt und muss daraufhin mindestens zwei Jahre in französischen Eichenholzfässern reifen. Der jahrelange Ausbau im Barrique wirkt sich deutlich auf den Weinbrand aus und verleiht ihm nicht nur Farbe, sondern auch Weichheit, Harmonie, Komplexität und Qualität.
Wie wird Cognac genau hergestellt?
Grundlage der Cognac-Herstellung sind Trauben aus kontrolliertem Anbau der Region Cognac. Aus diesen Trauben wird ein Wein mit etwa 8 % an Alkohol hergestellt. Diese lange Tradition hat sich bis in die heutige Zeit erhalten. Aus diesem Wein wird schließlich Cognac hergestellt. Bei dem Brennverfahren wird eine Brennblase verwendet, die maximal 30 Hektoliter an Volumen fassen darf. Von diesen 30 Hektolitern werden jedoch nur maximal 25 Hektoliter verwendet, weil sich der Stoff während des Brennens enorm ausdehnt.
Das Geheimnis liegt in der doppelten Destillation, die durch die Franzosen eingeführt wurde und einen enormen Vorteil in der Herstellung brachte. Beim ersten Brennvorgang bleibt in der Flüssigkeit, dem sogenannten trüben Rohbrand, ein Alkoholwert von etwa 30 %. Erst der zweite Brennvorgang macht den wahren Cognac aus: Danach bleibt ein Alkoholgehalt von mehr als 60 % im Branntwein – ein klarer Feinbrand, der auch bonne chauffe genannt wird! Bei einigen Sorten ist es für die Herstellung üblich, dass etwa 3 % an Zusätzen mit dem Destillat vermischt wird. Hierbei wird häufig auf Zucker oder auch Karamell zurückgegriffen. Bei sehr gutem Cognac und tatsächlich besonderen Marken wird jedoch auf solcherlei Zusatz verzichtet.
Im Anschluss muss der Cognac mindestens zwei Jahre in französischen Eichenholzfässern reifen. Durch den langen Reifungsprozess und die Lagerung verbinden sich die Aromen des Weines und des Holzes. Dabei wird nur Originalholz, meist Eichenholz aus den Wäldern der Region Cognac verwendet. Diese Liaison macht einen großen Teil des großartigen Geschmacks aus. In den Barrels lagern bis zu 225 Litern Branntwein. Dabei verliert der Branntwein jedes Jahr ungefähr 1,5 % an Alkohol, sodass nach der Reifung ein edler Alkoholwert von knapp 40 % zurückbleibt.
Übrigens: An den Kellerwänden entsteht während der Lagerung ein schwarzer Schimmel, der sich aufgrund der Dämpfe bildet. Je älter der Cognac wird, also je länger er lagert, umso dunkler werden die Spuren an den Wänden.
Hochwertiger Cognac: Was bedeuten VS, VSOP, XO?
Je nachdem wie lange ein Cognac im Eichenfass reifen darf, besitzt er einen anderen Farbton und Charakter. Länger gereifte Cognacs haben ein tiefgründiges Aroma und einen sanften Geschmack. Aus diesem Grund unterteilt man die edlen Spirituosen in Klassen:
- V.S. steht dabei für recht jungen Cognac, bei dem der jüngste enthaltene Weinbrand mindestens zwei Jahre alt ist. Das Durchschnittsalter beträgt vier bis fünf Jahre.
- V.S.O.P. steht für Cognac mit ausgezeichneter Qualität und einem Durchschnittsalter von fünf bis zehn Jahren. Der jüngste enthaltene Weinbrand darf hier vier Jahre alt sein.
- X.O. bezeichnet Cognac der Kategorie „Extra Old“, der sehr hochwertig und extrem alt ist. Bereits der jüngste enthaltene Weinbrand muss 10 Jahre alt sein. Das Durchschnittsalter beträgt sogar 20 bis 40 Jahre.
Wenn du das erste Mal einen Cognac probierst, solltest du dich an ein länger gereiftes, vollmundiges und doch sanftes Exemplar wagen. Suchst du nach einem Cognac für Cocktails und Longdrinks, empfehlen sich hingegen die kurz gereiften Klassiker. Sie offenbaren in erster Linie fruchtige Noten, wohingegen alte Weinbrände nussige bis holzige, würzige oder florale Beiklänge zum Vorschein bringen.
An Cognac-Marken mangelt es bei uns im Spirituosen Online-Shop nicht. Neben den renommierten, ganz großen Cognac-Häusern wie Hennessy, Martell, Courvoisier und Remy Martin berücksichtigen wir auch kleinere Brennereien mit ihren Weinbränden. Die besonders anspruchsvollen oder raren Cognacs sind übrigens großartige Geschenkideen an Sammler und eine lohnende Investition, denn sie kommen in wunderschönen Flaschen und dekorativen Geschenkverpackungen daher.
Wie trinkt man Cognac richtig?
Bei Spirituosen kommt es immer auch auf das richtige Glas an – so auch beim Brandy, Armagnac und Cognac. Hier solltest du dich für einen Cognac-Schwenker entscheiden, dessen bauchige und sich nach oben hin verjüngende Form die ideale Entfaltung der Aromen sicherstellt. Ein Cognac-Glas ist ein Muss für den Genuss der edlen Spirituose! Zu den genussreichen Accessoires hingegen zählt das Pairing aus Cognac und Zigarre, das viele zumindest einmal ausprobieren. Mehr zum Genuss von Cognac findest du in unserem Schnapsblatt-Beitrag: Wie trinkt man Cognac richtig?